Auch Windkraftwerke sind empfindlich. Eis auf den Blättern bremst zum Beispiel die Stromerzeugung. Das ist insofern nachteilig, als zwei Drittel der Windenergie im Winter gewonnen werden.

In diesem Fall kann die Eologix (Sensor Technology GmbH) aus Graz helfen. Die hier entwickelten und gebauten Sensoren erkennen eine Vereisung oder messen die Oberflächentemperatur der Windradblätter. Sie sorgen entweder dafür, dass die Blattheizung rechtzeitig aktiviert wird, oder dass die Anlage automatisch anfährt, wenn sie wieder eisfrei ist. Eologix, gegründet 2014 und seit damals im Windmarkt tätig, hat mittlerweile 500 Windenergieanlagen vornehmlich in Europa ausgestattet und 5000 Sensoren verbaut.

Kletterpartie

Vor Kurzem gewann das Unternehmen allerdings einen Auftrag, der mehr als ein Fünftel aller bisherigen Aufträge ausmacht. Im größten Einzelprojekt der noch jungen Firmengeschichte rüstet Eologix einen Windpark mit 130 Anlagen in Skandinavien aus. Details wie etwa die Höhe der Investition, so beteuern die Steirer, dürfen sie nicht nennen. Partner und „langjährige Kundenbeziehungen“ hätten zum Projekt geführt, das bis Ende 2022 abgearbeitet werden soll. Spektakulär sind solche Projekte mitunter auch. Bestehende Anlagen können nur mit Industriekletterern aufgerüstet werden.

Windradblatt mit Sensor von Eologix
Windradblatt mit Sensor von Eologix © Eologix

„Dieser Auftrag in dieser Höhe ist außergewöhnlich für uns und ein wichtiger Wachstumsschritt im weiteren Ausbau des Marktes in Europa“, betont Geschäftsführer Thomas Schlegl, neben Michael Moser und Hubert Zangl einer der Gründer des derzeit 25 Köpfe starken Betriebes. Die Sensorsysteme zur Heizungssteuerung, Eiserkennung und Blattwinkelmessung „tragen dazu bei, erneuerbare Energien attraktiver und wirtschaftlicher zu machen“. Kurzum – die Anlagen würden dadurch effizienter und günstiger im Betrieb.

Expansion in die USA

Die Krise habe auch die Windindustrie getroffen, doch mittlerweile ziehe das Wachstum wieder an, erklärt Schlegl. Man sei gut durch die vergangenen eineinhalb Jahre gekommen. Im nächsten Jahr stehe neben dem Marktausbau in Europa (in Hamburg gibt es bereits einen weiteren Standort) und der Expansion in die USA eine Erweiterung des Angebots an. Mit dem weltweiten Ausbau erneuerbarer Energien sollte Wachstum für Unternehmen wie Eologix garantiert sein.

In Österreich stattete Eologix Windparke am Steinriegel im steirischen Ratten aus und am Plöckenpass in Kärnten. Die Sensoren arbeiten zudem im höchst gelegenen Windpark in der Schweiz, im europaweit größten Windpark in Schweden und in Bowbeat, einem der leistungsstärksten Windparke von Schottland.

Geschäftsführer und Mitgründer Thomas Schlegl
Geschäftsführer und Mitgründer Thomas Schlegl © Eologix