Nach 14 Stunden war auch in der vierten Runde klar: Nichts geht mehr. Wieder konnten sich die Arbeitnehmervertreter der Gewerkschaft (PRO-GE und GPA) und die Arbeitnehmerseite der Metalltechnischen Industrie (FMTI) nicht auf einen neuen Kollektivvertrag einigen. Forderungen und Angebote liegen - trotz Bewegung auf beiden Seiten - weiterhin deutlich auseinander. Das Angebot der Arbeitgeber sei "weiterhin unzureichend", heißt es seitens der Gewerkschaften. Daher sind am Mittwoch Warnstreiks in 50 Betrieben angelaufen. Am Donnerstag und Freitag wird das noch ausgeweitet, auch auf Metall-Unternehmen außerhalb des Fachverbands der Metalltechnischen Industrie. Arbeitnehmervertreter Rainer Wimmer sagte im Ö1-Journal, dass man grundsätzlich bereit gewesen sei, etwas von der Forderung von 4,5 Prozent mehr Lohn/Gehalt abzurücken. Da es zu keiner Einigung kam, stehe man nun aber wieder am Anfang.

FMTI-Obmann Christian Knill kann das nicht nachvollziehen. Die Arbeitgeber hätten sich "deutlich bewegt", so Knill zur Kleinen Zeitung. In der dritten Verhandlungsrunde lag das Angebot, wenn man alle weiteren Maßnahmen im Rahmenrecht einberechnet, "im Paket bei 2,3 Prozent", mittlerweile biete man bei den Ist-Löhnen im KV ein Plus von 2,75 Prozent sowie zusätzlich deutliche Erhöhungen für Lehrlinge und erhöhte Schichtzulagen (u.a. eine Verdoppelung der zweiten Schichtzulage), "alles in allem macht das ein Plus von 3,2 Prozent aus". Knill verweist auch auf das Ausgangsniveau der Inflation, die bis Ende August in der Jahres-Durchrechnung bei 1,89 Prozent gelegen sei, "das ist die Grundlage der Verhandlung".

Beide Seiten drängen auf "fairen Abschluss"

Die beiden Chefverhandler der Arbeitnehmer, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA), betonen: "Die wirtschaftlichen Kennzahlen zeigen seit Monaten steil nach oben. Wir fordern von den Arbeitgebern Angebote, die dieser Hochkonjunktur auch Rechnung tragen." Man werde sich nun eben einen "fairen Abschluss erkämpfen".

Wie geht's nun weiter in dieser verfahrenen Situation? Einen offiziellen weiteren Verhandlungstermin gibt es noch nicht. Klar ist aber, erfolgt nicht vor Anfang nächster Woche eine Rückkehr auf den Verhandlungstisch, können ab Dienstag befristete Streiks folgen.

Knill kann zwar noch keinen genauen Termin nennen, er gehe aber davon aus, "dass wir am kommenden Wochenende wieder verhandeln werden, wir wollen weiterhin im Sinne der Unternehmen und der Beschäftigten auf einen vernünftigen und fairen Abschluss hinarbeiten".