Im Viersterne-Plus-Hotel Hochschober auf der Turrach sind bisher knapp 70 Prozent der 110 Mitarbeiter gegen Covid-19 geimpft. Weil Hotel-Chefin Karin Leeb der Meinung ist, dass dies noch zu wenig ist, und "nur ein immunisiertes Team ein starkes Team ist", werden jetzt Maßnahmen gesetzt, welche mithelfen sollen, Hürden aller Art in Zusammenhang mit der Impfung abzubauen.

Um den Weg zur Impfung für all jene, die noch nicht geimpft sind, so einfach und zeitsparend wie möglich zu machen, kommt der impfende Arzt einmal in der Woche ins Hotel. Und er hat die Impfstoffe Pfitzer/Biontech und Johnsen & Johnsen "im Angebot". Außerdem führt er Informationsgespräche mit den Mitarbeitern.

Hoffnung auf Quote von 100 Prozent

Unterstützend setzt das Hotel aber auch auf einen finanziellen Anreiz. In jeder Abteilung, die eine Impfquote von 90 Prozent erreicht, bekommt jeder Mitarbeiter eine Prämie von 300 Euro. "Wir sind überzeugt davon, dass die Immunisierung der Mitarbeiter der richtige und einzige Weg in dieser Pandemie ist. Unsere Hoffnung ist es, dass wir im Herbst/Winter bei einer Impfquote von nahezu 100 Prozent liegen", so die Hochschober-Eigentümer Karin Leeb und Martin Klein. 

Vorreiterrolle in Österreich

Mit der Auszahlung einer Impfprämie dürften die Hoteliers österreichweit eine Vorreiterrolle einnehmen. Solche Prämien wurden in den vergangenen Monaten zwar immer wieder diskutiert, und die Arbeiterkammer hat auch bereits erklärt, dass sie rechtlich gesehen in Ordnung sind, bisher haben Firmen aber nicht darauf zurückgegriffen. In der Hotellerie dürfte die Frage der Immunisierung der Mitarbeiter aber sicherlich buchungsentscheidend und damit ein Wettbewerbsfaktor werden. Und viele Gastronomen und Hoteliers würden bereits überlegen, im nächsten Jahr nur noch Verträge mit Impflicht mit neuen Mitarbeitern abzuschließen, so Wolfgang Kuttnig von der Wirtschaftskammer.

In den USA sind Prämienzahlungen schon Standard

Die Auszahlung von Prämien für Covid-Impfungen oder die Gewährung anderer Vorteile im Unternehmen ist in Österreich bisher noch kein großes Thema. Und auch in Deutschland zeigen sich die Firmen eher zurückhaltend. Einzig die deutsche Supermarktkette Edeka Nord zahlt ihren Mitarbeitern eine Prämie in Höhe von 50 Euro in Form eines Gutscheines, wenn sie sich impfen lassen. In anderen Ländern allerdings, allen voran den USA, steht die Prämienzahlung für impfwillige Mitarbeiter in vielen Unternehmen bereits an der Tagesordnung