Anfang Juni von der Kleinen Zeitung dazu befragt, war die steirische Grünen-Chefin Sandra Krautwaschl noch skeptisch gegenüber einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen. Den Vorstoß von LH Hermann Schützenhöfer bezeichnete sie damals als "Ablenkungsmanöver" vom Umstand, dass die Steiermark beim Impfen den anderen Bundesländern nachhinke.

Zwei Monate später klingen die Aussagen der grünen Landessprecherin schon etwas anders. Im APA-Sommergespräch spricht sie sich für eine Impfpflicht in bestimmten Berufsgruppen - bei Neueintritten - aus: "Da gilt für mich, dass die Freiheit der einzelnen dort begrenzt werden muss, wo sie andere massiv gefährden: beispielsweise beim Pflegen oder Behandeln von schwer kranken Menschen. Da sehe ich eine Grenze, weil ich möchte selbst auch nicht im Krankenhaus angesteckt werden." Die Debatte hält sie für "aufgeheizt".

Vorerst sehe sie noch Möglichkeiten mit Aufklärung und Informationen mehr als mit einer Impfpflicht zu erreichen. So lange Experten die Quote für nicht sicher halten, müssten gewisse Sicherheitsmaßnahmen wie erhöhte Hygiene und der Verzicht etwa auf das Händeschütteln eingehalten werden. "Das ist recht banal und einfach. Und da versuche ich selbst auch streng zu sein." Für schädlich hält sie die "Unmenge an Fake News" in sozialen Netzwerken, die teilweise auch von Parteien missbraucht werde.

Sie bleibt aber dabei: So manche Vorstöße von ÖVP-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer in Sachen Impfpflicht hält Krautwaschl nicht für zielführend: "Damit erhöht man nur den Widerstand."