Aus einem Bescheid der Datenschutzbehörde zitiert heute, Montag, der "Standard". Dem Bericht zufolge soll es eine saftige Strafe für den Jö-Bonusclub geben. Weil das Kundenbindungsprogramm von Rewe (Billa, Bipa, Penny, Adeg), OMV & Co. seine Kunden bei Einwilligungserklärungen zwischen Mai 2019 und März 2020 nicht ordentlich informierte, soll die Behörde eine Strafe in der Höhe von zwei Millionen Euro verhängen. 

Grund für das noch nicht rechtskräftige Urteil sei ein Verstoß gegen die seit 2018 geltende Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), berichtet der Standard. Konkret soll die Datenschutzbehörde die Formatierung auf der Webseite des Clubs sowie auf Anmeldeformularen, die an Kundinnen und Kunden verteilt wurden, beanstanden.

"Profiling" im Zentrum der Behördenkritik

Bei der Einverständniserklärung sei für die Nutzer laut Standard "nicht immer eindeutig ersichtlich" gewesen, dass sie "Profiling zustimmen". Das hatte der Bonusclub zwar nach einem ersten Verfahren eingesehen und auch geändert – allerdings wurden dennoch die Daten von rund 2,3 Millionen Personen weiterhin verarbeitet. 

Die Datenschutzbehörde soll sich also am "Profiling", der Verwertung gesammelter personenbezogener Daten, stoßen. Und dabei vor allem an potenziellen Prognosen über das Verhalten einer Person in der Zukunft. Beim Jö-Bonusclub wird eine weitreichende Zustimmung gegeben, da alle Partner die gesammelten Informationen verwenden können.

"Wir werden gegen diesen Bescheid Beschwerde einlegen", heißt es von einem Jö-Sprecher indes zum Standard. Die Datenschutzbehörde wollte das Verfahren nicht kommentieren. Flyer und Website wurden von Jö mittlerweile angepasst.