Die Verhandlungen des deutschen Modediskonters Takko mit dem Land Nordrhein-Westfalen über eine Bürgschaft über mehrere Millionen Euro sind nach Angaben des Unternehmens "de facto gescheitert". Takko müsse sich "nun um eine andere Lösung bemühen, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern", hieß es in einer Mitteilung am Montag.

Der derzeitige Lockdown habe das vor der Pandemie "kerngesunde Unternehmen" in eine "wirtschaftliche Extremsituation gebracht". Die zuletzt geltenden Beschränkungen hätten Takko "Woche für Woche zehn Millionen Euro gekostet", teilte das Unternehmen mit. Mit über 1900 Filialen in 17 Ländern, davon 115 in Österreich, gehört Takko zu den großen Modefilialisten in Europa.

"Wieder Luft zum Atmen"

Interimsvorstandschef Karl-Heinz Holland sagte: "Ich bin mehr als enttäuscht darüber, dass uns das Land NRW in dieser Situation nicht unterstützt." Die Bürgschaft hätte dem Unternehmen "wieder Luft zum Atmen verschafft, um kurzfristig die operativen Kosten zu decken. Um mehr wäre es nicht gegangen." Nach Angaben von Takko waren die Bedingungen einer von Land und Bund beauftragten Wirtschaftsprüfungsfirma nicht zu erfüllen gewesen.

Eine Reaktion der Landesregierung stand zunächst noch aus. Zahlreiche Unternehmen haben seit der Coronapandemie eine Bürgschaft beantragt. Die bisher prominenteste war jene für Schalke 04. Nach Angaben des Fußball-Bundesligisten aus dem Sommer war die Bürgschaft genehmigt worden. Die Höhe wurde offiziell nicht bekannt gemacht, lag dem Vernehmen nach aber bei rund 31 Millionen Euro.