Parken irgendwo weit weg, lange Schlangen und viel Geduld bei der Kabinenbahn Millennium-Express im Tal und jede Menge Skifahrer auf den Pisten: So hat sich das Nassfeld, Kärntens größtes Skigebiet, in den vergangenen Jahren an einem 6. Jänner präsentiert. 6. Jänner 2021: Leere Parkplätze, kein Anstellen bei der Gondel und die Pisten über weite Strecken quasi für sich alleine.

Nur bei der einzigen Take-away-Möglichkeit bei der Madritschen Sesselbahn sitzen vereinzelt ein paar Skifahrer und Snowboarder im Schnee und essen ihre Schnitzelsemmel und Pommes. "Das Nassfeld war in den Weihnachtsferien generell nicht gut besucht. Vielen Einheimischen ist der Weg zu weit. Und normalerweise machen die Touristen 65 Prozent der Gäste auf der Piste aus", resümiert Christopher Gruber, zuständig für das Marketing auf dem Nassfeld. Für das Wochenende rechnet er aufgrund der sonnigen Wetteraussichten noch einmal mit ein paar mehr Skifahrern. "Ab dem 11. Jänner kommt dann aber die ganz große Lücke. Da werden wir nur einen Teilliftbetrieb aufrechterhalten können", sagt Gruber.

Zum Teil gähnende Leere auf den Pisten
Zum Teil gähnende Leere auf den Pisten © Astrid Jäger

In den größeren Skigebieten ist wenig los

So wie dem Nassfeld geht es allen größeren Skigebieten in Kärnten – vom Katschberg über Bad Kleinkirchheim bis hin zur Gerlitzen, so Manuel Kapeller-Hopfgartner, Obmann der Fachgruppe der Kärntner Seilbahnen und Prokurist der Bergbahnen Gerlitzen Alpe. Das Minus liege auch rund um die Weihnachtsfeiertage und Neujahr zwischen 50 und 80 Prozent. Ein wenig zufriedener seien nur kleinere Skigebiete wie beispielsweise die Petzen, die Simonhöhe oder Hochrindl. "Das sind Skigebiete, wo auch im Normalfall hauptsächlich einheimische Gäste zum Skifahren hinkommen", sagt Kapeller-Hopfgartner.

Hotellerie fehlt - Buchungsstillstand

Aber überall da, wo die Hotellerie eine wichtige Rolle für die Zahl der Skifahrer spiele, sehe es düster aus. Hinzu käme die fehlende Bewirtung durch die Gastronomie aufgrund des Lockdowns. Die Kosten, welche den Bergbahnen für Instandhaltungen und Bautätigkeiten entstehen, könnten nicht abgedeckt werden. "Und es fehlt auch eine entsprechend Förderkulisse", so Kapeller-Hopfgartner. Das größte Problem sei aber "die fehlende Planungssicherheit". "Es gibt Zweifel, dass mit 24. Jänner tatsächlich der Start für die Hotellerie und Gastronomie erfolgen wird. Deshalb herrscht aktuell Buchungsstillstand."