Mit nur leichten Umsatzrückgängen und einem höheren Betriebsergebnis hat sich der kanadische Autozulieferkonzern Magna in der Coronakrise im dritten Quartal etwas erholen können. Die Erlöse sanken im Jahresabstand lediglich um zwei Prozent auf 9,13 Milliarden Dollar (7,7 Milliarden Euro), und das EBIT stieg sogar von 558 auf 778 Millionen Dollar. Unterm Strich blieben 405 Millionen Dollar Nettogewinn, nach 233 Millionen Dollar Nettoverlust ein Jahr davor, teilte der Konzern am Freitag mit.

Der Umsatz mit dem Zusammenbau kompletter Fahrzeuge bei Magna Steyr in Graz (Steiermark) ging auch im dritten Quartal zurück - von 1,52 auf 1,40 Milliarden Dollar -, im zweiten Quartal hatte es sogar eine Halbierung gegeben. Im dritten Quartal sank die Zahl assemblierter Komplettfahrzeuge im Jahresabstand um 23 Prozent auf 27.300. Somit bremste sich in Graz auch der Rückgang der Stückzahl ab, denn in den neun Monaten zusammen machte dieser 40 Prozent auf 75.000 aus.

Covid-Krise bremst Auslieferungen

In den neun Monaten zusammen steuerte Graz 3,66 Milliarden Dollar Umsatz der Konzernerlöse von 22,08  Milliarden Dollar bei. Der Umsatzrückgang bei "Complete Vehicles" sei vor allem durch das geringere Montagevolumens zurückzuführen, in dem ein negativer Einfluss der Covid-19-Pandemie in Höhe von etwa 625 Millionen Dollar enthalten sei, rechnete Magna zu der Grazer Division vor. Diese Faktoren seien teilweise durch höhere technische Umsätze ausgeglichen worden, heißt es.

Im Gesamtjahr sollen die Komplettfahrzeug-Umsätze 5,4 bis 5,6 Milliarden Dollar ausmachen, der gesamte Konzernerlös 31,5 bis 32,5 Milliarden Dollar. Diese Umsatzprognose hob Magna am Freitag an, bisher erwartete man fürs Gesamtjahr 30 bis 32 Milliarden Dollar.

Höhere Marge

Operativ schlug sich Magna Steyr in Graz deutlich besser: Das Betriebsergebnis (EBIT) wuchs im dritten Quartal von 29 auf 70 Millionen Dollar, die EBIT-Marge legte von 4,4 auf 5,2 Prozent zu. In den neun Monaten zusammen stieg das EBIT der Einheit "Complete Vehicles" von 100 auf 164 Millionen Euro, die EBIT-Marge von 1,9 auf 4,5 Prozent. Damit wies das Assembling von Komplettfahrzeugen die höchste EBIT-Marge aller Konzerndivisionen auf. Im ersten Halbjahr war dies überhaupt der einzige Bereich mit einer positiven Marge gewesen. Jedoch schwanken diese Kennzahlen immer wieder recht stark.

Im Gesamtkonzern ging in den neun Monaten das EBIT von 1,96 Milliarden auf 581 Millionen Dollar zurück, und der Nettogewinn schmolz von 1,33 Milliarden auf nur 19 Millionen Dollar zusammen. Auch für das EBIT ist der Autozulieferkonzern für das Gesamtjahr nun etwa optimistischer: Die Marge soll 2020 bei 4,0 bis 4,4 Prozent liegen, bisher rechnete man mit 2,9 bis 3,3 Prozent.