Wie lernen Menschen? Sie beobachten, sie imitieren; technisch ausgedrückt: Sie verarbeiten Daten. Nicht anders macht das eine künstlichen Intelligenz (KI). Doch während der Mensch dank seiner Sinne ständig neuen „Input“ hat, ist die KI beschränkt. Daten müssen zur Verfügung gestellt werden.

Und tatsächlich: Sowohl in den USA als auch in China werden diese Systeme unaufhörlich mit Informationen gefüttert, viele auch privat. Die EU hat einen anderen Zugang, was sich nicht nur in der Datenschutzgrundverordnung niederschlägt. Im Februar wird das Weißbuch Künstliche Intelligenz erscheinen. Das Ziel: Eine KI, deren Entscheidungen nachvollziehbar sind und die den Datenschutz ernst nimmt.

Verschlüsselte Daten

In dieser Entwicklung sicherer KI-Systeme soll künftig auch Graz eine Rolle spielen. In einem mit vier Millionen Euro dotierten Comet-Programm wird das Know-Center der TU Graz an „Data Driven Artificial Intelligence“ (DDAI) arbeiten. „Über Verschlüsselung können wir Daten so anonymisieren, dass eine KI dennoch damit trainiert werden kann“, erklärt Security-Experte Christian Rechberger. Das sei auch für Unternehmen wichtig, die ihr Know-how nicht unbedingt mit der Konkurrenz teilen wollen.

Dieser Brückenschlag zur Wirtschaft sei Aufgabe des Know-Centers erklärt Geschäftsführerin Stefanie Lindstaedt: „Wir wollen Big Data und KI in Firmen bringen.“ 150 Projekte wurden bereits umgesetzt. Unter anderen mit AVL List, ebenfalls Partner im neuen Comet-Modul. „Es geht nicht nur um autonomes Fahren“, sagt AVL-Manager Gerhard Schagerl. Es sei wichtig, dass Kunden und Zulieferer Daten nutzen können, ohne Firmengeheimnisse zu verraten.

Für TU-Rektor Harald Kainz ist das DDAI-Programm ein Beweis, dass sich das Zusammenspiel von Forschung und Wirtschaft bezahlt macht. „Graz ist ein Hotspot im Bereich künstliche Intelligenz geworden.“ Internationale Top-Forscher kämen gerne nach Graz.