Die Wirtschaft im OECD-Raum ist im zweiten Quartal langsamer gewachsen als im ersten Quartal 2019. Das Wachstum im Vergleich zum Vorquartal ging von 0,6 Prozent auf 0,5 Prozent zurück, im Vergleich zum Vorjahresquartal sank es von 1,7 Prozent im ersten auf 1,6 Prozent im zweiten Quartal, zeigt eine am Montag veröffentlichte vorläufige Schätzung der OECD.

Geschrumpft ist die Wirtschaft im Vergleich zum ersten Quartal im zweiten Quartal demnach in Großbritannien (um 0,2 Prozent) und in Deutschland (0,1 Prozent). In den beiden Ländern hatte es im ersten Quartal noch ein deutliches Wachstum gegeben. Die USA hatten zwar das höchste Wachstum der großen OECD-Länder, es ging im Vergleich zum ersten Quartal aber auch von 0,8 auf 0,5 Prozent zurück. In der Eurozone halbierte sich das Wachstum von 0,4 Prozent auf 0,2 Prozent.

Im Jahresabstand schnitt Italien unter den großen OECD-Ländern (USA, Kanada, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien) am schlechtesten ab - die Wirtschaft stagnierte über das Jahr gerechnet (0,0 Prozent Wachstum). Die USA verzeichneten mit 2,3 Prozent Plus im Jahresabstand das höchste Wachstum. Die Eurozone kam auf 1,1 Prozent Plus, Deutschland auf 0,4 Prozent, Großbritannien auf 1,2 Prozent.

Deutschland stagniert

Die Flaute in der deutschen Industrie greift dem Ifo-Institut zufolge zunehmend auf andere Wirtschaftsbereiche über. "Die Industrie steckt bereits in einer Rezession", sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. "Die Dienstleister ziehen jetzt nach, insbesondere die unternehmensnahen."

Der Bereich Transport und Logistik etwa spürt das besonders, die Industrieaufträge bleiben aus." Deswegen steige die Gefahr einer gesamtwirtschaftlichen Rezession. Denn die deutsche Wirtschaft dürfte im laufenden dritten Quartal "bestenfalls stagnieren", nachdem sie im Frühjahr sogar um 0,1 Prozent geschrumpft war.