Sonne, Strand und Wellen: Im französischen Badeort Biarritz herrscht normalerweise im August Hochbetrieb. Für den G7-Gipfel ab Samstag wird das Surferparadies an der Atlantikküste nun jedoch für drei Tage in eine Festung verwandelt. Auf diese Themen wird bei dem Gipfel zu achten sein:

Supermacht USA: US-Präsident Donald Trump kann jeden internationalen Gipfel durch einen Tweet zum Platzen bringen. Der letzte G7-Gipfel scheiterte, weil Trump seine Zustimmung zu der gemeinsamen Abschlusserklärung zurückzog. Gastgeber Emmanuel Macron hat daraus seine Lehren gezogen: Eine gemeinsame Abschlusserklärung ist gar nicht erst geplant.

Brexit: Jeder G7-Gipfel produziert Bilder, die um die Welt gehen. Zu den prägenden Bildern aus Biarritz dürfte die Begegnung von Präsident Trump mit dem britischen Premierminister Boris Johnson zählen – neben dem populistischen Polterer Johnson ist Trump nun nicht mehr das einzige Enfant terrible im Kreis der G7. Wichtiges Thema in Biarritz dürfte die Frage sein, ob ein Chaos-Brexit noch abzuwenden ist. In anderen G7-Ländern herrscht Sorge, dass Johnson den Gipfel als Bühne für provokante Auftritte nutzen könnte.

Wie immer bei einem G7-Gipfel herrschen höchste Sicherheitsvorkehrungen
Wie immer bei einem G7-Gipfel herrschen höchste Sicherheitsvorkehrungen © AP

Abschwung: Die Furcht vor einer weltweiten Konjunkturflaute wächst, der Handelsstreit zwischen den USA und China schwelt ungelöst. Weiterer Ärger zwischen den USA und Europa droht wegen der geplanten Digitalsteuer für US-Internetkonzerne wie Google und Facebook.

Krisenherde: Gastgeber Macron will den Kampf gegen weltweite Ungleichheit und Ungerechtigkeit zum Leitmotiv des Gipfels machen. Viel Gesprächsstoff dürften aber auch die akuten Krisen rund um den Globus bieten: die Krise um den Iran, die Unruhen in Hongkong, die Spannungen zwischen Indien und Pakistan um die Region Kaschmir, der Krieg in Syrien. Die Europäer wollen die USA im Iran-Konflikt dazu bewegen, ihre „Politik des maximalen Drucks“ auf Teheran abzuschwächen – etwa, indem sie Ölverkäufe des Iran nach China und Indien nicht mehr mit Strafmaßnahmen belegen. So wollen sie den Iran an den Verhandlungstisch bringen, um ein neues Atomabkommen auszuhandeln. Die Gespräche mit den USA dürften zäh werden.