In Deutschland wird das Thema Plastiksackerl derzeit wieder heftig diskutiert. Grund: Die Hofer-Mutter Aldi will künftig selbst für die dünnen Obst-Sackerl aus Plastik Geld verlangen. Wobei lediglich der symbolische Preis von einem Cent verrechnet werden soll, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. 

Der Diskonter reagiert damit auf die immer stärker werdende Kritik an Plastikverpackungen in Geschäften. Als Vorbild dient eine Vorschrift in Italien. Dort sind bereits seit Anfang 2018 rund drei Cent pro Sackerl fällig. Bei der Aldi-Tochter Hofer bleiben die Obstsackerl weiterhin gratis.

In Österreich kommt das Verbot

Auch in Österreich tut sich einiges beim Thema Plastik. Wie berichtet will die ehemalige Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) Plastiktragtaschen generell verbieten lassen. Noch diese Woche wird sie - inzwischen Nationalratsabgeordnete - einen Initiativantrag einbringen und hofft auf einen Mehrheitsbeschluss im Juli. Damit wären Plastiktragtaschen ab 1. Jänner 2020 verboten. 

Ihr Antrag sieht ein Verbot von Einweg-Kunststofftragtaschen ab 1. Jänner 2020 vor - allerdings mit einer Übergangsfrist: Bereits im Lager befindliche Sackerl dürften noch bis Ende 2020 verkauft werden. Nicht betroffen wären sehr leichte Tragetaschen (Obst- oder Knotenbeutel), die biologisch abbaubar sind und aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden.

Müllsäcke bleiben

Auch Mehrwegtaschen aus Kunststoffgewebe, mit vernähten Verbindungen oder mit vernähten Tragegriffen, die eine entsprechende Stabilität aufweisen und für den mehrmaligen Gebrauch konzipiert sind, dürften weiter benutzt werden - ebenso Müllsäcke, Hundesackerl oder Gefrierbeutel.

Greenpeace verlangte, dass das Plastiksackerlverbot jetzt vom Parlament umgesetzt wird und weitere Punkte zusätzlich aufgenommen werden. Demnach müsse auch sichergestellt werden, dass Bio-Plastiksackerln gentechnikfrei angebaut werden. Auf "falsche Alternativen" wie Papier dürfe nicht gesetzt werden. Die NGO forderte außerdem ein verpflichtendes Angebot von Mehrwegsackerln als Alternative.