Der Silberpreis hat am Freitag erstmals die Marke von 75 US-Dollar pro Unze überschritten. Der Preis des Edelmetalls kletterte auf 75,15 Dollar (63,76 Euro). Auch der Goldpreis erreichte ein Rekordhoch von 4.531 Dollar pro Unze. Analysten führen die Entwicklung auf wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheiten zurück. In Krisenzeiten gelten Edelmetalle als sichere Anlage. Seit Jänner ist der Goldpreis um fast 70 Prozent, der Silberpreis um über 150 Prozent gestiegen.

Ein derartiger Anstieg über das Jahr war seit 1979 nicht mehr verzeichnet worden. Hinzu kommt, dass Silber ein unverzichtbares Industriemetall für die Herstellung von Halbleiterchips für KI ist, die weltweit in Rechenzentren zum Einsatz kommen.

Seit der Rückkehr von US-Präsident Donald Trump ins Weiße Haus und seine Attacken auf die US-Notenbank ist das Vertrauen in staatliche US-Finanztitel und den Dollar gesunken. Die Haushaltssperre in den USA, der sogenannte Shutdown, hatte die Entwicklung weiter verstärkt. Anleger wenden sich vor diesem Hintergrund verstärkt Edelmetallen oder Kryptowährungen wie dem Bitcoin zu.

Rekordhoch auch für Gold

Der Goldpreis erreichte schon am Dienstag ebenfalls erneut ein Rekordhoch. In der Nacht zum Dienstag kletterte der Preis für eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) bis auf 4.497,74 Dollar. Er blieb damit aber knapp unter 4.500 Dollar. Das Niveau konnte Gold aber nicht ganz halten. Der Preis lag zuletzt aber mit 4.475 Dollar immer noch über dem Niveau vom Montag. Zum Wochenauftakt war der Goldpreis erstmals seit der Oktober-Rally auf eine Bestmarke geklettert.
Goldpreis ebenfalls deutlich gestiegen

Goldpreis legte um 70 Prozent zu

Seit Ende 2024 legte der Goldpreis inzwischen um etwas mehr als 70 Prozent zu. Damit zählt Gold zu den besten Anlageklassen und steuert zudem auf den höchsten Jahresgewinn seit 1979 zu, als der Preis um 127 Prozent anzog.
Beide Edelmetalle werden durch die hohe politische Unsicherheit gestützt. So hatte sich zuletzt der Konflikt zwischen den USA und Venezuela verschärft. Auch die Aussicht auf weitere Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank beflügelt die Preise. Der schwächere US-Dollar macht die Edelmetalle für Käufer aus anderen Währungsräumen günstiger.