Die neuen Zölle, die die USA gegenüber anderen Ländern festgesetzt haben, sorgen für angebliche Rekordeinnahmen. Nach Angaben von US-Finanzminister Scott Bessent habe man zuletzt fast 100 Milliarden Dollar (85,4 Milliarden Euro) an Zöllen eingesammelt. „Wir nähern uns der Marke von 100 Milliarden. Ich denke, wir könnten jährlich 300 Milliarden erreichen“, antwortete er in einem Interview mit dem US-Sender Fox Business Network auf die Frage, wie hoch die Zolleinnahmen bisher ausgefallen sind.

Bereits zuvor hatte Bessent die Größenordnung von 300 Milliarden Dollar bis zum Jahresende in Aussicht gestellt. Unklar blieb, auf welchen konkreten Zeitraum Bessent bei der Berechnung seiner Zahl von bisher 100 Milliarden Dollar bezieht. Der Minister betonte, dass die Zolleinnahmen im Juni gestiegen seien, ohne eine Zahl zu nennen.

Zölle: Fristverlängerung für China

Im Zollstreit mit China wollen die USA über eine Fristverlängerung für Verhandlungen reden. Diese endet eigentlich am 12. August. „Ich werde am Montag und Dienstag mit meinen chinesischen Amtskollegen in Stockholm sein und daran arbeiten, was am ehesten eine Verlängerung sein wird“, sagte US-Finanzminister Scott Bessent in einem Interview mit dem US-Sender Fox Business Network.

Die Frist läuft eigentlich zum 12. August aus - 90 Tage lang sollten die Zölle reduziert werden, um Gespräche zwischen beiden Nationen zu ermöglichen. Zwischenzeitlich hatte US-Präsident Donald Trump Strafzölle auf Einfuhren aus China in die USA in mehreren Schritten auf 145 Prozent erhöht. Peking hatte wiederum mit Gegenzöllen in Höhe von 125 Prozent reagiert und Exportkontrollen für industriell wichtige seltene Erden und darauf gefertigte Magnete eingeführt.

Harte Gangart gegenüber der EU

Zugleich bekräftigte Bessent die bisherige Frist zum 1. August im Zollkonflikt mit anderen Ländern. Dann wollen die USA Zölle in unterschiedlicher Höhe gegen Importe von anderen Ländern erheben. Die Frist sei „ziemlich fix“, sagte Bessent. Auf die Zwischenfrage, ob dies auch für die EU gelte, sagte er, dass die Deadline für alle Länder gelte.

Die EU-Kommission verhandelt im Zollstreit schon länger mit Washington. Trump hatte Zölle in Höhe von 30 Prozent auf den Import von EU-Produkten ab 1. August angekündigt. Für den Fall, dass die USA den neuen Zollsatz einführen, will die EU unter anderem mit Gegenzöllen reagieren

Teure Zölle für Philippinen, keine Zölle auf US-Waren

US-Präsident Donald Trump kündigte unterdessen Zölle von 19 Prozent auf Waren aus den Philippinen an. US-Waren sollen im Gegenzug zollfrei in das südostasiatische Land geliefert werden können, teilte Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social mit. Die Ankündigung folgte auf einen Besuch des philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr. im Weißen Haus. Eine Stellungnahme der Philippinen lag zunächst nicht vor.