Steht das Fast-Food-Land USA bald ohne ausreichend Rindfleisch für Burger-Paddys und Co. da? Die von US-Präsident Donald Trump für 1. August angekündigten Einfuhrzölle in Höhe von 50 Prozent auf Produkte aus Brasilien könnten die Rindfleischpreise in den USA zusätzlich in die Höhe treiben, warnen Analysten und Lebensmittelhersteller. Rindfleisch könnte in den USA schon bald zum Luxusgut werden.

Hinzu kommt die Angst vor der Neuwelt-Schraubenwurmfliege, einem fleischfressenden Parasiten, der sich seit Ende 2024 wieder in Mexiko ausbreitet. Die Angst, dass sich die Fliege auch in den USA ausbreitet ist entsprechend groß.

Fleischfressender Parasit macht Probleme

Rund 38 Kilogramm Rindfleisch essen die US-Amerikaner pro Jahr - und liegen damit weltweit auf Platz 2. Statistisch gesehen essen nur die Argentinier mit 46 Kilogramm pro Kopf mehr Rindfleisch während eines Jahres. Hierzulande sind es rund 15 Kilogramm Rindfleisch, die jeder Österreicher im Jahr konsumiert. Macht Trump also seine Drohung wahr und erhöht die Einfuhrzölle für Produkte aus Brasilien auf 50 Prozent, würde das automatisch auch die Preise für Rindfleisch in die Höhe treiben. Und letztlich die Importe drastisch reduzieren. Gleichzeitig wird aber in den USA weniger Rindfleisch produziert, was das Angebot zusätzlich verknappt, warnen Analysten.

Die USA sind derzeit mit einer Verknappung der Viehbestände konfrontiert, weil die Einfuhr von Lebendvieh aus Mexiko gestoppt wurde. Schuld daran ist die Neuwelt-Schraubenwurmfliege. Ein Parasit, der sich in Mexiko ausbreitet. Befallene Rinder sterben binnen kürzester Zeit. Die Neuwelt-Schraubenwurmfliege ist für US-Rinderzüchter eine ernstzunehmende Gefahr. Denn der Parasit legt seine Eier in Wunden und auch in Körperöffnungen. Mitunter reichen sogar Insektenstiche oder ein frisches Brandzeichen als Einfallstor für den Parasiten, wie „agrarheute“ informiert. 

 Entertainment Themen der Woche KW03 Entertainment Bilder des Tages United States President Donald J. Trump presents fast food burgers and pizza that is to be served to the Clemson Tigers to celebrate their NCAA Football Championship at the White House on January 14, 2019. The fast-food was apparently necessary due to the recent snow and the partial government shutdown. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY WAX20190114106 ChrisxKleponis
US-Präsident Donald Trump © Chris Kleponis via www.imago-images.de

Kommen die Zölle, ist es nicht rentabel

Und jetzt sollen auch noch Zölle auf brasilianisches Rindfleisch dazukommen? „Wenn sich daran nichts ändert, wird der Import von brasilianischem Rindfleisch in dieses Land eingestellt“, sagte Bob Chudy, Berater für US-amerikanische Rindfleisch-Importeure, gegenüber „Reuters“. „Auf diesem Niveau wird kein einziges Pfund mehr wirtschaftlich sein.“ Zugleich ist der Rinderbestand in den USA auf dem niedrigsten Stand seit 70 Jahren. Schuld daran ist die anhaltende Dürre in Nebraska, Kansas, Colorado, westliches Oklahoma, nördliches Texas, wo Rinder üblicherweise auf Weiden gehalten werden. Das Zufüttern der Tiere ist für Rinderzüchter teuer und treibt die Preise für inländisches Rindfleisch ebenfalls in die Höhe.

US-Unternehmen importieren laut „Reuters“ mageres Rindfleisch aus Brasilien, um es mit heimischen Produkten zu Hackfleisch zu vermischen. Zwar seien US-Verbraucher grundsätzlich bereit, hohe Preise für Fleisch zu zahlen, doch der Zoll wäre ein neuer Test für ihre Nachfrage.