Die wirtschaftliche Rezession wirkte sich im Vorjahr in den Bundesländern unterschiedlich aus, Rückgänge gab es regional aber überall. Das zeigt eine Schnellschätzung des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo). Der Rückgang der Wertschöpfung spiegle sich über beinahe alle Sektoren hinweg wider. Auch der beträchtliche Zuwachs bei den Reallöhnen habe nicht zu einer Ankurbelung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage geführt.

Den stärksten Rückgang der Bruttowertschöpfung verzeichneten im abgelaufenen Jahr Oberösterreich mit minus 3,5 Prozent und Kärnten mit minus 3,3 Prozent. In Niederösterreich lag das Minus bei 1,9 Prozent, im Burgenland bei 1,5 Prozent. In der Steiermark ging die Bruttowertschöpfung um 1,3 Prozent zurück.

Steiermark und Kärnten besonders betroffen

Die Beschäftigungsverluste waren in Oberösterreich (minus 0,5 Prozent), der Steiermark und Kärnten (je -0,3 Prozent) am größten. In diesen drei Bundesländern kam es auch im Bereich der marktorientierten Dienstleistungen zu relativ hohen Beschäftigungsrückgängen. Wien (+1,1), Salzburg und Tirol (0,8) verzeichneten dagegen weiterhin ein merkliches Beschäftigungswachstum.

Die Sachgütererzeugung verzeichnete die stärksten Rückgänge, insbesondere – gemessen am abgesetzten Produktionswert (ohne Vorratsveränderung und Wiederverkauf von Waren und Dienstleistungen) – in Kärnten, Oberösterreich und Niederösterreich. Im Gegensatz dazu entwickelte sich die ebenfalls industriell geprägte Steiermark mit einem Rückgang von 0,9 Prozent der abgesetzten Sachgüterproduktion relativ günstig. Dies ist unter anderem auf positive Entwicklungen im Maschinenbau, in der Papier- und Pharmaindustrie sowie in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten zurückzuführen. Tirol konnte als einziges Bundesland einen Zuwachs in der abgesetzten Sachgüterproduktion erzielen.

Talsohle im Bausektor durchschritten

Wertschöpfungszuwächse gab es 2024 preisbereinigt im Kredit- und Versicherungswesen, im Bereich Information und Kommunikation, in der öffentlichen Verwaltung und im Grundstücks- und Wohnungswesen. Beherbergung und Gastronomie lieferten trotz Zuwächsen bei den nominellen Reiseverkehrseinnahmen keine Wachstumsbeiträge. Unterdessen dürfte die Talsohle im Bausektor laut Wifo durchschritten sein: Im Jahresverlauf habe sich eine allmähliche Stabilisierung eingestellt und auch die Auftragseingänge hätten zugelegt.