US-Präsident Donald Trump versucht die Notenbank Fed mit der Forderung nach einer kräftigen Senkung des Leitzinses erneut unter Druck zu setzen. „Die Fed sollte ihn um einen ganzen Punkt senken. Dann müssten wir viel weniger Zinsen auf fällige Schulden zahlen. So wichtig!!“, schrieb Trump am Mittwoch in Großbuchstaben auf Social Media.
Zuvor waren die Inflationszahlen für Mai veröffentlicht worden. Demnach stiegen die Verbraucherpreise mit 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat schwächer als erwartet – trotz der höheren Zölle auf Importe. „Tolle Zahlen!“, schrieb Trump dazu. Im April war die Teuerungsrate noch auf 2,3 Prozent gefallen. Entwarnung geben Volkswirte aber noch nicht, weil der Zollschock womöglich erst später zu spüren sein wird. Von April auf Mai zogen die Preise mit 0,1 Prozent ebenfalls etwas schwächer als erwartet an. Der Rückgang kam vor allem weil Benzin billiger wurde.
Trotz der wiederholten Rufe aus dem Weißen Haus nach einer Zinssenkung hielt die unabhängige US-Zentralbank zuletzt die Füße erneut still und beließ den Leitzins im Bereich von 4,25 bis 4,50 Prozent. Die Notenbank will ihrem Chef Jerome Powell zufolge mehr Klarheit darüber gewinnen, wie sich die Politikwende unter Trump auf die Inflation und den Arbeitsmarkt auswirken wird. Der nächste Zinsentscheid steht am 18. Juni an. Viele Experten rechnen aber erst für September mit einer Zinssenkung.