Die Lage am steirischen Arbeitsmarkt bleibt kritisch, wie die am Montag aktuell veröffentlichten Daten zeigen. So waren mit Stand Ende Mai 34.816 Personen beim AMS Steiermark als arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht das einem deutlichen Anstieg von 11,5 Prozent bzw. 3596 Betroffenen. Zählt man noch die 8196 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Schulungen hinzu, dann sind derzeit 43.012 Steirerinnen und Steirer ohne Beschäftigung (ein Plus von 2873 Personen 7,2 Prozent im Vergleich zu Ende Mai 2024).
Dabei hält insbesondere die Krise in der steirischen Industrie an: Denn nach Branchen betrachtet, verzeichnete „vor allem der Bereich Herstellung von Waren mit 19,3 Prozent einen markanten Anstieg“, wie das AMS Steiermark mitteilt. Mit Blick auf die Regionen zeigt sich folgendes Bild: Am stärksten stieg die Arbeitslosigkeit in Gleisdorf (plus 18,2 Prozent), gefolgt von Graz (plus 15,5 Prozent) und Leibnitz (plus 14,8 Prozent).
Um 18 Prozent weniger offene Stellen
Bei Frauen betrug der Zuwachs der Arbeitslosigkeit 12,7 Prozent auf 15.377 Betroffene, bei Männern 10,6 Prozent (19.439 Betroffene). Abermals sei die geschätzte unselbständige Beschäftigung in der Steiermark im vergangenen Monat zurückgegangen, um 4000 Personen oder 0,7 Prozent auf 546.000, so die Arbeitsmarktexperten. Die geschätzte Arbeitslosenquote habe sich damit um 0,6 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent erhöht. „Die steirischen Unternehmen haben dem AMS mit Stand Ende Mai 10.739 offene Stellen gemeldet, ein Rückgang von 2354 Jobangeboten oder 18,0 Prozent“, wie betont wird.
Um Stellenpotenziale zu heben, hat das AMS Steiermark auch heuer die sogenannte „AMS Business Tour“ abgehalten, die in der Vorwoche zu Ende gegangen ist. „Bei vielen unserer hunderten Betriebsbesuche ging es um die Frage der Gewinnung künftiger Fachkräfte: Mit arbeitsplatznahen Ausbildungen unterstützt das AMS gemeinsam mit dem Land die heimische Wirtschaft gezielt beim erfolgreichen Personalaufbau“, so die stellvertretende steirische AMS-Landesgeschäftsführerin Yvonne Popper-Pieber. „Durch die Schulung im eigenen Betrieb werden engagierte Arbeitsuchende maßgeschneidert auf das neue Dienstverhältnis vorbereitet – eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“