Tesla hat nach einem Zeitungsbericht zurückgewiesen, dass der Verwaltungsrat des Autobauers Headhunter-Firmen kontaktiert habe, um die Suche nach einem Nachfolger für Konzernchef Elon Musk einzuleiten. Dies sei „absolut falsch“, teilte Tesla mehrere Stunden nach Veröffentlichung des Berichts auf X mit. Musk und der Verwaltungsrat seien überzeugt, dass er die Wachstumspläne weiterhin umsetzen könne, hieß es in der Stellungnahme von Verwaltungsrats-Chefin Robyn Denholm.

Das „Wall Street Journal“ hatte unter Berufung auf informierte Personen geschrieben, Mitglieder des Tesla-Aufsichtsgremiums hätten vor rund einem Monat mehrere auf Manager-Suche spezialisierte Firmen angesprochen. In dem Bericht stand auch, dass der Verwaltungsrat Musk aufgefordert habe, mehr Zeit mit Tesla-Angelegenheiten zu verbringen und dies öffentlich mitzuteilen. Dazu äußerte sich Tesla weiterhin nicht.


Musk schrieb nach der Tesla-Stellungnahme in seiner ersten Reaktion, das „Wall Street Journal“ diskreditiere den Journalismus. Die Zeitung änderte zunächst nichts an ihrer Darstellung.

(FILES) US President Donald Trump and Tesla CEO Elon Musk speak to the press as they stand next to a Tesla Cybertruck on the South Portico of the White House on March 11, 2025 in Washington, DC. During his time as US President Donald Trump's controversial cost-cutting billionaire adviser, Elon Musk grabbed nearly as much media attention as the US president. With Musk's Tesla car company taking a battering on the stock market and sales dropping sharply, and with vandalism attacks targeting his brand, Musk marshalled Trump behind the wheel of a Model S and in front of a Cybertruck to defend the brand, turning the White House into a Tesla showroom. (Photo by Mandel NGAN / AFP)
US-Präsident Donald Trump spricht vor einem Tesla Model S mit Elon Musk, Tesla-CEO und leitender Berater des US-Präsidenten. © AFP/Mandel Ngan

„Tesla ist Musk“

Musk steht seit rund zwei Jahrzehnten an der Spitze von Tesla und gilt als treibende Kraft hinter dem Aufstieg der Firma. "Tesla ist Musk und Musk ist Tesla", schrieb etwa jüngst Branchenanalyst Dan Ives von der Finanzfirma Wedbush.

Das "Wall Street Journal" hatte selbst eingeschränkt, dass der aktuelle Stand der Überlegungen im Verwaltungsrat der Zeitung nicht bekannt sei. Vor einem Monat stand Musk zunehmend in der Kritik von Investoren, weil er viel Zeit in Washington als Kostensenker von US-Präsident Donald Trump verbrachte. Vergangene Woche hatte er aber angekündigt, sich weitgehend aus der Rolle in der Hauptstadt zurückzuziehen und sich wieder deutlich mehr um die Belange von Tesla zu kümmern.

Damit könnte ein Spannungspunkt mit Blick auf die Börse ausgeräumt sein. Allerdings hatten Musks Auftreten in Washington und seine rechten politischen Ansichten auch dazu geführt, dass sich einige potenzielle Käufer von Tesla abwendeten. So schätzt Analyst Ives, dass dadurch die Nachfrage bei Tesla-Fahrzeugen dauerhaft um 15 bis 20 Prozent gesunken sein könnte.