Die Verunsicherung vieler Anleger nach den erneuten Angriffen von US-Präsident Donald Trump auf Fed-Chef Jerome Powell treibt den Goldpreis weiter in die Höhe. Das Edelmetall, das in Krisenzeiten als sicherer Hafen angesteuert wird, knackte erstmals die 3500 US-Dollar-Marke (3081 Euro). „Mit der Kritik an Jerome Powell entfacht Donald Trump ein zusätzliches Feuer der Unsicherheit“, sagt Thomas Altmann von QC Partners.
Anleger verließen sich darauf, dass die Fed unabhängig agiere, um im Rahmen ihres Mandates die besten Entscheidungen für Vollbeschäftigung und Preisstabilität zu treffen. Trump hatte am Montag bei seiner Kritik an Powell nachgelegt und ihm die Schuld an einer drohenden nachlassenden Dynamik der US-Wirtschaft zur Last gelegt, da die Fed den Leitzins entgegen seinen Wünschen nicht gesenkt hat. Powell bezeichnete er als „Mr. Zu Spät“ und „großen Verlierer“.
Powell will die Zinsen wegen Inflationsrisiken nach Trumps Zoll-Rundumschlag vorerst nicht senken. Ökonomen warnen zugleich, dass eine Folge des von Trump losgetretenen internationalen Handelskonflikts ein langsameres Wirtschaftswachstum oder gar eine Rezession in den USA sein kann. Niedrigere Zinsen könnten unterdessen die Inflation beschleunigen. Trump behauptet, es gebe derzeit so gut wie keine Inflation und das Ausbleiben einer Zinssenkung könne die Wirtschaft bremsen. Allerdings waren die US-Verbraucherpreise im März im Jahresvergleich um 2,4 Prozent gestiegen.
Seit Ende März legte der Goldpreis um fast zwölf Prozent zu. Im bisherigen Jahresverlauf zog der Kurs um ein Drittel an, nachdem sich Gold 2024 um 27 Prozent verteuert hatte.