Nach fünf Runden und einem bundesweiten Warnstreik ist am Mittwoch der Durchbruch gelungen. Die Kollektivvertragsverhandlungen für die 12.000 Beschäftigten bei privaten Autobusbetrieben (u. a. Postbus, Sabtours, Dr. Richard, Blaguss, Gschwindl, Zucklin) wurden fortgesetzt und haben auch zu einem Ergebnis geführt. So teilt die Gewerkschaft vida mit: „In den Abendstunden konnten wir uns mit den Arbeitgebern auf einen nachgebesserten KV-Entwurf für zwei Jahre einigen. Dieser sieht einerseits eine Reallohnerhöhung rückwirkend mit 1.1.2025 in Höhe von 3,6 Prozent für heuer vor.“ Ab dem 1. Jänner 2026 sollen dann die Löhne „erneut um die durchschnittliche Inflation plus einem Reallohnzuwachs angepasst werden“, wird Anil Zümrüt, KV-Verhandlungsleiter der vida, in einer Aussendung zitiert. „Zudem werden im Linienverkehr auch die Diäten im zweiten Jahr stärker erhöht. Im Gelegenheitsverkehr konnte sogar eine noch größere Erhöhung der Diäten um insgesamt 14 Prozent für zwei Jahre erreicht werden.“
Auch beim großen Knackpunkt Nachtarbeiterzuschlag sei es zu einer Annäherung gekommen: „Konkret sieht das Angebot etwa auch vor, dass der Nachtarbeitszuschlag in zwei Schritten um zwei Stunden von 22 bis 24 Uhr ausgeweitet wird.“ Dieser Zuschlag sei den Busfahrerinnen und Busfahrern bisher nur von Mitternacht bis 5 Uhr zugestanden.
„Können Annahme des Angebots empfehlen“
Vollends in trockenen Tüchern ist der KV-Abschluss aber noch nicht. Das Gesamtpaket werde nun den Gewerkschaftsmitgliedern zur Abstimmung vorgelegt. Damit geht aber auch eine klare Empfehlung der Gewerkschaft einher: „Wir können mit gutem Gewissen auch die Annahme des Angebots empfehlen“, so Markus Petritsch, Vorsitzender des Fachbereichs Straße bei der vida. Man sehe darin „einen Schritt in Richtung mehr Wertschätzung und Entlastung für die Beschäftigten“. Petritsch: „Der Streik der Beschäftigten und das Durchhaltevermögen haben ihre Wirkung nicht verfehlt.“