Steigende Bierpreise können viele zum Schäumen bringen. Gerade in den vergangenen Monaten haben die Preissteigerungen bei einigen preissensiblen Biertrinkern das Fass zum Überlaufen gebracht. Doch ist der Preis wichtiger als Geschmack oder die gewohnte Marke? Dieser Frage wollen das Vater-Sohn-Gespann Peter und Paul Haas auf den Grund gehen. Die beiden Gastronomen nutzen die Einführung des Klagenfurter Primusbräu von Schleppe in ihren Häusern dafür. Normalerweise würde ein großes Bier mit 4,90 Euro auf der Karte stehen. „Doch aufgrund eines Deals mit Schleppe können wir das kleine Primusbräu für drei und das große für 3,5 Euro anbieten“, erläutert Peter Haas. Dieser Preistest startet mit 1. Februar und ist auf ein Monat sowie das Haupthaus Augustin und die Gastwirtschaft im Klagenfurter Klinikum beschränkt.
Peter Haas, der gemeinsam mit seinem Sohn rund 180 Mitarbeiter in Klagenfurt und Villach an verschiedenen Standorten beschäftigt, erwartet, dass der Preis weniger wichtig ist, als bisher in der Branche angenommen wurde. Zumindest im eigenen Unternehmen, zu dem neben dem Klagenfurter Haupthaus Augustin, die beiden Augustin in den City Arkaden sowie im Atrio, das Domgassner, der Landhaushof und die Gastronomie im Klinikum zählen, habe sich der höhere Preis im letzten Jahr nicht negativ auf den Bierabsatz ausgewirkt. Vielmehr seien seine Gäste ihrer persönlichen Lieblingsmarke treu geblieben. Bei Geschmacks- und Markenfavoriten hat der Unternehmer regionale Unterschiede festgestellt. In Villach ist etwa Gösser gefragter, in Klagenfurt Puntigamer.
Trend alkoholfrei
„Europaweit sind der Bier- und Weinabsatz gesunken, aber in unseren Häusern ist er stabil geblieben“, sagt Haas. Feststellbar sei aber, dass sich das Verhalten der Gäste in den letzten Jahren verändert habe. Mittags- und Nachmittagsgeschäft hätten an Bedeutung gewonnen, die Abendstunden nach 22 Uhr aber im Vergleich zu Vor-Corona-Jahren verloren. Zunehmend nachgefragt werden alkoholfreie Varianten. Alkoholfreies Bier steht schon lange auf der Karte der Haas-Lokale. Künftig könnten auch noch alkoholfreie Weine und Prosecco dazu kommen. „Da sind wir gerade dabei zu verkosten, was in Frage kommen könnte“, verrät Haas.