Dass der einst weltweit größte Chip-Hersteller Intel im Zuge eines massiven Sparprogramms den Bau von Chipfabriken in Magdeburg – der Produktionsbeginn wurde für 2027 oder 2028 erwartet - und Polen auf Eis legte, ist nicht die einzige schlechte Nachricht aus dem kalifornischen Santa Clara. Der kriselnde Chipkonzern steht schwer unter Druck, fuhr im vorigen Quartal einen Milliardenverlust ein. Die roten Zahlen bleiben Intel ebenso erhalten wie Abbauwellen von Mitarbeitern. 15.000, 15 Prozent der Belegschaft, werden gekündigt, das soll rund 9 Milliarden Euro bringen. Erst 2027 soll der operative Bereich wieder Gewinne abwerfen. Seit einer Woche wird Intel als Kandidat für eine mögliche Übernahme genannt. So soll der kriselnde US-Hersteller ins Visier seines Konkurrenten Qualcomm, geraten sein, Finanzinvestoren prüfen hingegen milliardenschwere Finanzspritzen.
Verpasste Chancen
Wie konnte es so weit kommen? Intel dominierte mit seinen Prozessoren einst die Chipbranche, musste dann aber Marktanteile an Mitbewerber wie AMD abgeben. Folgenschwer war der verlorene Kampf um die Vorherrschaft im Smartphone, dort setzten sich sparsamere Prozessoren von Qualcomm und TSMC durch. Und auch bei Künstlicher Intelligenz ist Intel nur Mitläufer: Das Unternehmen hat den Boom weitgehend verschlafen.