Gute Nachrichten gab es heute im Anschluss an die Hauptversammlung der Energie Steiermark: Die Gastarife werden ab 1. Juli um 51,7 Prozent auf 5,8 Cent/kWh gesenkt. Die Stromtarife (Fixpreise) sinken ab 1. August um 10,7 Prozent auf 21,87 Cent/kWh. Senkungen gibt es auch bei der Energie Graz. Auch sie gibt eine Gas- und Strompreissenkung ab 1. Juli bzw. 1. August im Ausmaß von 52 Prozent bei Gas und elf Prozent bei Strom bekannt.

Die Senkung gelte „im Gegensatz zu anderen Energieunternehmen nicht nur für Neukunden, sondern auch für alle Bestandskunden“, so die Energie Steiermark.

„Mit dieser weiteren Senkung geben wir die Vorteile aus dem günstigeren Marktumfeld konsequent an unsere Kunden weiter“, so die Vorstände Christian Purrer und Martin Graf in einer Aussendung. Man löse damit das Versprechen ein, „fair auf die entsprechenden Entwicklungen der internationalen Energiebörsen zu reagieren“.

Wie geht es bei der Fernwärme weiter?

Die Fernwärme wiederum steckt noch mitten im Verfahren bei der Preisbehörde. Bei einem Treffen im April wurden von der Sachverständigen weitere Unterlagen verlangt. Sobald sie eingetroffen und bewertet sind, tritt die Behörde wieder zusammen. Bei der Energie Steiermark wird das bestätigt: „Im Bereich Fernwärme sind in den kommenden Monaten entsprechende Anpassungen geplant. Und auch für jene Bereiche, die einer behördlichen Preisregulierung unterliegen, ist von einer weiteren Senkung der Fernwärmetarife auszugehen – es finden regelmäßig Termine zur Preisüberwachung statt.“

Der KPÖ-Landtagsabgeordnete Werner Murgg fordert via Aussendung umgehend auch hier eine Senkung: „Die Fernwärme ist immer noch sehr teuer. Auch bei der Fernwärme braucht es dringend ähnliche Preissenkungen wie bei Strom und Gas. Ich bin aber guter Dinge, dass es in dieser Frage vor der Landtagswahl im Herbst noch Bewegung geben wird.“

„Wichtig und notwendig“

„Die Energiepreise sind zu einer großen Belastung geworden. Es ist daher wichtig und notwendig, dass die Veränderungen des Marktumfeldes an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben werden“, betonen die Eigentümervertreter der Energie Steiermark, Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ). Man wolle die „Preisentwicklungen weiterhin genau im Blick behalten und gegebenenfalls weitere nötige Unterstützungsmaßnahmen aufsetzen“, wird betont.

Bis 2030 will die Energie Steiermark wie berichtet mehr als 1,5 Milliarden Euro in den Um- und Ausbau der steirischen Netzinfrastruktur investieren, mehr als 600 Millionen Euro fließen in die Errichtung neuer Wasserkraftwerke, Windparks und Photovoltaikanlagen, 400 Millionen Euro in die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung und die Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff.

2023 sind in Summe 221,3 Millionen Euro in Projekte im Bereich erneuerbare Energie geflossen, u. a. ist der Baustart für den Windpark Freiländeralm II (150 Millionen Euro für 17 neue Windräder) sowie die Komplettübernahme des Projektes „Windpark Stubalm“ erfolgt. In Feldbach werde derzeit ein neues Biomasseheizwerk errichtet. Zudem wurden 160 Millionen Euro in das Stromnetz investiert. „Die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit unseres 30.000 Kilometer langen Stromnetzes ist enorm: Wir haben allein im Vorjahr mehr als 15.000 neue PV-Anlagen an unser Netz angeschlossen, damit wurde der Boom aus dem Jahr 2022 nochmals verdoppelt“, so die Vorstände.

Den Personalstand hat die Energie Steiermark auf 2074 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöht, 2022 waren es 1982. „Ein Fokus lag dabei auf der internen Ausbildung junger Fachkräfte, 2023 absolvierten demnach 112 Jugendliche ihre Lehre im hauseigenen Ausbildungszentrum E-Campus.“

Christian Purrer und Martin Graf
Christian Purrer und Martin Graf © Lex Karelly/Energie Steiermark