Der Tag danach. Hart wie selten zuvor erkämpft, facettenreich wie noch nie ausgestaltet. Nach teilweise zermürbenden, streit- und streikbehafteten neuneinhalb Wochen haben sich die Metaller auf einen neuen Kollektivvertrag verständigt. Das durchschnittliche Lohnplus von 8,6 Prozent liegt zwar unter der rollierenden Inflation von 9,6 Prozent. Die sehr starke soziale Staffelung der Einigung sorgt aber dafür, dass eine große Zahl der Beschäftigten auf ein Lohn- bzw. Gehaltsplus von zehn Prozent kommt. „Nebenbei“ wurden auch gleich die Koordinaten für den nächstjährigen Abschluss paktiert. Auch die Leitplanken für eine Klausel für betriebliche Härtefälle ist vereinbart worden. Alles in allem unterscheidet sich dieser Abschluss erfrischend deutlich von der Schablonenhaftigkeit früherer Jahre. Ob diese Lösung die sozialpartnerschaftlichen Verwundungen der vergangenen Wochen vergessen macht? Das bleibt freilich abzuwarten.