Das Jahr begann gleich spannend, und zwar auf politischer Ebene: Im März waren die Steirerinnen und Steirer aufgerufen, ihre Gemeinderäte neu zu wählen. In 14 von 15 Gemeinden gab es im Bezirk Voitsberg vor der Gemeinderatswahl am 23. März eine absolute Mehrheit. An dem Bild sollte sich nichts ändern, obwohl es zwei Änderungen gab: In Ligist holte die ÖVP die Absolute zurück, während die Volkspartei in Stallhofen von 60,45 auf 47,61 Prozent abstürzte. Stallhofens Bürgermeister Franz Feirer verkündete seinen sofortigen Abschied: „Ich bin der Meinung, dass es für Partei und Gemeinde das Sinnvollste ist, wenn ich mich zurückziehe.“ Ihm folgte Parteikollege Günter Jantscher als Ortschef nach.
Auch weitere neue Gesichter gibt es in den Gemeindestuben: Peter Fließer löste vor der Wahl in Mooskirchen Langzeitbürgermeister Engelbert Huber ab, Markus Prettenthaler übernahm von Johann Schmid (Hirschegg-Pack), Viktor Schriebl übergab an Bernd Gratzer (Kainach) und Markus Holzer folgte auf Johann Hansbauer (St. Martin am Wöllmißberg). Zudem geht Bürgermeister Kurt Riemer mit Jahresende in Maria Lankowitz in Pension, designierter Nachfolger ist Vize Bernd Mara.
Georg Preßler als ÖVP-Landesgeschäftsführer
Bemerkenswert war, dass in mehreren Gemeinden die Absolute sogar ausgebaut werden konnte. Helmut Linhart legte mit der ÖVP Köflach auf 69,59 Prozent zu, Lukas Vogl (28), jüngster Bürgermeister der Steiermark, baute in Krottendorf-Gaisfeld die Absolute auf 72,38 Prozent aus. Ein Kunststück, das auch Bernd Gratzer (SPÖ) in Kainach und Georg Preßler (ÖVP) in Edelschrott gelang. Er schaffte heuer übrigens auch den Sprung ins Land und fungiert seit 1. Mai als Landesgeschäftsführer der Volkspartei.
Sehr gut lief die Wahl für die FPÖ: Im gesamten Bezirk wurde der Stimmenanteil von 7,42 auf 17,34 Prozent fast verdreifacht. So konnten die Freiheitlichen die Mandatszahl von 14 auf 42 ausbauen und stellt in mehreren Gemeinden – wie Voitsberg, Stallhofen oder Söding-St. Johann – einen Vizebürgermeister.
Aufregung gab es heuer auch finanziell: Die sowieso schon angespannten Gemeindefinanzen werden aufgrund einer hohen Nachforderung des Landes Steiermark zusätzlich belastet. Für die Sozialhilfe müssen die 15 Gemeinden im Bezirk für 2023 und 2024 insgesamt 6,1 Millionen nachzahlen. Nach Protest und mehreren Nachverhandlungen gelang es Gemeindebundpräsident Erwin Dirnberger und den Gemeindevertretern, die Nachzahlung für 2023 in Höhe von 3,4 Millionen Euro erst im Jahr 2026 zahlen zu müssen.
Er berührte die Herzen
„Ich habe vier Damen eingeladen, aber zwei waren zu Drehbeginn leider krank, deswegen waren Bianca, Rebecca und ich bis zum Hoffest zu dritt. Es war ein großer Spaß und eine wahnsinnig interessante Erfahrung. Mit Bianca hat es gleich von Anfang an gepasst“, erinnerte sich Christian (37) aus Maria Lankowitz im heurigen März an die „Bauer sucht Frau“-Hofwoche. Dass der Auftritt tatsächlich zu einer fixen Beziehung führen könnte, hätte er sich damals vielleicht erträumt, aber kaum zu hoffen gewagt. „Bianca war einfach eine Erscheinung. Sie kann mit jedem, kann auch alles und hat fleißig mitgeholfen. Sie ist eine echte Persönlichkeit“, streut ihr Christian Rosen, während ihm erste Tränen über die Wange kullern. Knapp acht Monate später fehlt von der Oberösterreicherin am weststeirischen Hof jede Spur. „Wir sind leider nicht mehr zusammen. Ich habe Bianca irrsinnig geliebt, deswegen bin ich gefühlstechnisch momentan auch tot“, schilderte der Weststeirer beim Besuch der Kleinen Zeitung auf seinem Hof in Hochgößnitz.
Weststeirerin lernt ihre Lebensretterin kennen
Im Mai des vergangenen Jahres kippte Julianna Karner aus Stallhofen beim Dartspielen im Café Magnet in Voitsberg plötzlich um. Eine Besucherin des Lokals rettete der Weststeirerin das Leben. Wer es wirklich war, erfuhr Karner aber erst mehr als ein Jahr nach dem Schicksalstag. Heuer kam es zum emotionalen Treffen mit der Lebensretterin Manuela Kammerhofer aus Leibnitz, die beherzt eingegriffen hatte. „Puls war keiner mehr zu spüren. Eine Beatmung war wegen des Bluts nicht möglich, aber ich habe reanimiert, was das Zeug hält“, erinnerte sich die Lebensretterin. Karner ist unendlich dankbar und hat in Kammerhofer eine neue Freundin gefunden: „Ohne meinen ,Engel aus Leibnitz‘ hätte ich es nicht geschafft“, betont die 63-Jährige.
Positiver UVP-Bescheid
Mehr als sieben Jahre dauerte das Behördenverfahren bislang, wenige Tage vor Weihnachten wurde der 445 Seiten lange, positive UVP-Bescheid zum Bau der kainachnahen Trasse der B 70 neu veröffentlicht. Bis dahin war es ein langer Weg, Befürworter und Gegner hatten Protestaktionen und Demonstrationen organisiert. Da mit Beschwerden gegen den UVP-Bescheid gerechnet wird, ist ein Baustart frühestens 2028 realistisch. Die Bauzeit für das Projekt wird drei Jahre dauern.
Unvergessliche Tragödien
Im März löste eine schreckliche Tat in Bärnbach große Anteilnahme aus. Ein 56-Jähriger hatte seinen Cousin (61) mit einer Axt getötet und anschließend Suizid verübt. Das Opfer war mehr als 40 Jahre lang engagiertes Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Bärnbach. Die Kameradinnen und Kameraden, sowie Wegbegleiter und Freunde veranstalten nach der Tragödie einen Trauer-Fackelzug.
Im April kam der Bärnbacher Bademeister Lukas Rumpf (31) bei einem Motorradunfall ums Leben. Es folgte eine Welle der Hilfsbereitschaft für die Familie des zweifachen Vaters.
Neuerungen am LKH Voitsberg
Im Jänner 2025 wechselte das LKH Voitsberg in den Spitalsverbund LKH Graz II. Damit einhergehend wurden auch die Ambulanzzeiten geändert und verkürzt. Erweitert wurde hingegen das Angebot der hämato-onkologischen Ambulanz, die nun jeden Donnerstag von 8 bis 15 Uhr geöffnet ist. Eine positive Veränderung bringt auch der neue Regionalstrukturplan Gesundheit (RSG): Voraussichtlich im Herbst 2026 wird am LKH Voitsberg eine Trauma-Ambulanz eröffnet. Dann wäre die gesamte Erstversorgung von einfachen Verletzungen nach Freizeitunfällen in Voitsberg möglich.
Bauprojekte finalisiert
Das Begegnungszentrum in Voitsberg, in dem die Stadtbibliothek und die Seniorentagesstätte untergebracht sind, wurde im Frühjahr feierlich eröffnet. Kosten: 3,1 Millionen Euro. Während in Kainach die Fertigstellung des Zubaus von Rüsthaus und Kindergarten gefeiert wurde, freut man sich in Söding-St. Johann über die neue Multifunktionshalle mit Erweiterung samt Kindergarten, für die insgesamt 9,6 Millionen Euro in die Hand genommen wurden. Eine Multifunktionshalle ist derzeit auch auf der Pack in Errichtung.