Der Südosten Österreichs ist auch am Mittwoch von heftigen Unwettern getroffen worden. Sowohl im Burgenland als auch im südlichen Niederösterreich sorgten starke Regenfälle für zahlreiche Überflutungen. Und in den steirischen Katastrophengebieten blieb die Lage ebenfalls weiter angespannt.

Erneut verursachten Gewitter mit Starkregen Feuerwehreinsätze im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. Allen voran war abermals das Wechselgebiet mit St. Lorenzen am Wechsel und Schäffern betroffen, in dem es Mittwochnachmittag zu massiven Überflutungen und Hangruschtungen gekommen ist.

Mittlerweile hat sich die Lage in den betroffenen Gemeinden ein wenig entspannt. Die Feuerwehren sind eingerückt. Am Donnerstagvormittag macht die Bezirkshauptmannschaft Hartberg sowie die Wildbach- und Lawinenverbauung in Schäffern einen Lokalaugenschein, um die Schäden feststellen zu können.

Zwei Tage nach der Unwetter-Katastrophe in St. Lorenzen am Wechsel (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) traf den Ort erneut ein Unwetter. Am Mittwoch regnete es im Gebiet rund um die oststeirische Gemeinde wieder stark. Laut Feuerwehr-Kommandant Thomas Allmer sind erneut "kleinere" Muren abgegangen.

Diese haben Allmer und seine Kollegen bei Kontrollfahrten, die sie seit den Morgenstunden regelmäßig durchführen, entdeckt. "Der Regen hat um die Mittagsstunden eingesetzt, zurzeit ist die Lage noch stabil", sagt der Kommandant. Damit die Straßen rasch von Schlamm und Geröll befreiten werden, wurde der Gemeindetraktor in der betroffenen Region stationiert. Das Land erklärte den Ort sowie die Nachbargemeinde Waldbach-Mönichwald bereits am Dienstag zum Katastrophengebiet

Der Regen setzt offenbar den Böden stark zu. Mittwochnachmittag wurden von der Feuerwehr sowie Grundbesitzern Risse in Hängen entdeckt. Die Einsatzkräfte rücken jetzt verstärkt mit Siloplanen und Sandsäcken aus, um potenziellen Rutschungen entgegenzuwirken. Neun Mann wurden von Allmer nachalarmiert, damit ist die Feuerwehr mit 20 Leuten im Einsatz.

Gebiet gesperrt

Das Gebiet rund um das Haus, das von einer Mure schwer beschädigt wurde, ist seit Dienstag gesperrt. Die Feuerwehr hat in diesem Bereich Planen und Sandsäcke ausgelegt, um das Siedlungsgebiet vor den Wassermassen zu schützen. Das Haus muss nach wie vor mit Stehern gestützt werden. Die Aufräumarbeiten sind laut Allmer in Gange.

Hänge wurden gesichert
Hänge wurden gesichert © FF St. Lorenzen am Wechsel

Schäffern von Unwetter betroffen

Von einem Unwetter wurden Mittwochnachmittag auch Gebiete im Bezirk Weiz sowie die Gemeinde Schäffern im Hartberger Oberland getroffen. Der Schäffernbach schwoll laut Bürgermeister Thomas Gruber rasch an und trat über die Ufer. Die Folgen waren großräumige Überflutungen und Hangrutschungen im Gemeindegebiet. "Wiesen und Äcker sind davon betroffen, aber auch die Festhalle", sagt Gruber, der selbst als Feuerwehrmann im Einsatz steht. Zudem kam es an Brückengeländern zu Verklausungen.

Das Gasthaus Laglmühle konnte aufgrund des schnellen Handelns der Besitzer und der Einsatzkräfte von den anrollenden Wassermassen  geschützt werden. Die Bezirkshauptmannschaft Hartberg sowie die Wildbach- und Lawinenverbauung des Landes wurden bereits alarmiert. Das Wasser sei wieder zurückgegangen, sagt Gruber, aktuell sei man mit Aufräum- und Pumparbeiten beschäftigt. Die Feuerwehr, freiwillige Helfer sowie Bagger beseitigen das angespülte Geröll.

A2 gesperrt

Vom Starkregen war ebenso die A2 im Bereich Schäffern betroffen. Wasser flutete die Fahrbahn in Richtung Graz, ein Streifen musste auf Höhe des Zubringers gesperrt werden.

Böden gesättigt

Laut dem Wetterdienst "Aldis" haben sich am Mittwoch mehrere Gewitterzellen über dem Bezirk sowie über dem Südburgenland gebildet. Besonders betroffen war der Raum Hartberg. Laut Albert Sudy von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik wird sich an diesem Bild bis in die Abendstunden nichts ändern. Die "Österreichische Unwetterzentrale" hat für den Bezirk "Warnstufe Rot" gegeben, demnach ist mit Starkregen, Hagel und Sturmböen zu rechnen. "Die Böden sind jedoch gesättigt und können nicht mehr viel Wasser aufnehmen", gibt Sudy zu bedenken. Die Großwetterlage bleibt laut Sudy bestehen, auch in den kommenden Tagen wechseln sich Sonnenschein und Gewitter ab.

In der Gemeinde Waldbach-Mönichwald, die neben St. Lorenzen ebenso zum Krisengebiet erklärt wurde, ist die Lage trotz Gewitter relativ entspannt. "Die Gemeinde macht immer wieder Kontrollfahrten, sollte etwas sein, sind wir jedoch rasch wieder einsatzbereit", sagt Feuerwehr-Kommandant Johannes Gruber. Er und seine Kollegen haben Dienstagabend noch präventiv zwei gefährdete Hänge mit Siloplanen abgedeckt, da schon Risse zu sehen waren.

Am Montagnachmittag zogen schwere Unwetter über die Steiermark. Besonders schlimm traf es diesmal das Wechselgebiet. Die Schwarze Lafnitz trat über die Ufer, mehrere Muren gingen ab, eine Schlammlawine wälzte sich mitten durch St. Lorenzen am Wechsel. In Festenburg hatte eine Mure zwei Häuser schwer beschädigt.