Auf das Ergebnis im Bezirk Oberwart richteten sich bei der Burgenland-Wahl 2025 besonders viele Augenpaare, leben dort doch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) und FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer.

Die Ergebnisse des Bezirks halten sich dabei weitgehend an den Landestrend: Die SPÖ landet mit 46,7 Prozent auf Platz eins, gefolgt von der FPÖ mit 25,7 Prozent und der ÖVP mit 20,7 Prozent, den Grünen mit 4,7 Prozent, den Neos mit 1,6 Prozent und der Liste Hausverstand mit 0,5 Prozent.

SPÖ verliert, FPÖ gewinnt

Landesweit konnte sich die SPÖ unter Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit einem Minus von 3,5 Prozentpunkten gut an der Spitze behaupten, in seinem Heimatbezirk Oberwart fuhrt Doskozil jedoch ein deutlich größeres Minus ein (6,9 Prozentpunkte). Norbert Hofer (Spitzenkandidat der FPÖ) kann sich hingegen – ebenfalls im Heimatbezirk – über ein deutliches Plus von 15,2 Prozentpunkten freuen, was deutlich höher als im Landesdurchschnitt liegt. Christian Sagartz liegt mit 20,7 Prozent für die ÖVP im Bezirk Oberwart leicht unter dem Landesschnitt.

Letzte ÖVP-Hochburg

Als letzte ÖVP-Hochburg im Bezirk zeigt sich dabei die Gemeinde Deutsch Schützen-Eisenberg. Mit 35,1 Prozent der Stimmen liegt man hier deutlich über dem Landesschnitt (22 Prozent). Dennoch verlor man auch hier 10,6 Prozentpunkte. Lediglich in der Gemeinde Schandorf konnte man ein Plus von 2,1 Prozentpunkten einfahren.

Oberwart, Bürgermeister Georg Rosner, EO-Park, 2021
Georg Rosner (ÖVP) zeigt sich vom Wahlergebnis enttäuscht, findet jedoch auch Positives © Stadtgemeinde Oberwart

In der Bezirkshauptstadt Oberwart, wo Georg Rosner (ÖVP) bereits seit Jahren als Bürgermeister im Amt ist, sieht man das Ergebnis mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Hier landete die Volkspartei mit einem Minus von 9,5 Prozentpunkten auf Platz drei, hinter der SPÖ und FPÖ. „Als ÖVP-Bürgermeister bin ich schon etwas enttäuscht, aber es war für uns auch eine schwierige Situation“, so Rosner.

Vor allem der Bekanntheitsgrad von Doskozil und Hofer habe laut dem Ortschef den beiden anderen Parteien sehr in die Karten gespielt, weshalb die ÖVP unter Spitzenkandidat Christian Sagartz „natürlich etwas untergegangen ist, obwohl er sich wirklich ins Zeug gelegt hat und guten Wahlkampf gemacht hat“. Rosner kann dem Ergebnis jedoch auch etwas Positives abgewinnen: „Immerhin ist die absolute Mehrheit der SPÖ nun weg“, freut er sich. Für die kommenden Gemeinderatswahlen 2027 macht sich Rosner jedoch nicht so viele Sorgen: „Die Leute unterscheiden inzwischen besser, um welche Wahl es sich handelt. Auf Gemeindeebene steht die ÖVP gut da.“

SPÖ legt deutlich zu, verliert aber auch

Aus Landesebene bleibt die SPÖ jedoch weiterhin an der Spitze: In gleich vier Gemeinden konnte die Partei ein Plus verzeichnen, darunter in Hannersdorf (plus 2,1 Prozentpunkte), Markt Neuhodis (plus 0,9 Prozentpunkte) und in Weiden bei Rechnitz (plus 4,6 Prozentpunkte). Mit einem Plus von 11,1 Prozentpunkten konnte man in der Gemeinde Schachendorf das größte Plus innerhalb des Bezirks erzielen. SPÖ-Hochburg bliebt jedoch Grafenschachen, wo sich die Landeshauptmann-Partei 68,3 Prozent der Stimmen sichern konnte, gefolgt von der Gemeinde Neustift an der Lafnitz (61,6 Prozent).

Die Partei muss jedoch auch viele Verluste verkraften: In der Gemeinde Kemeten fuhr man ein Minus von 21,7 Prozentpunkten ein, was der größte Verlust innerhalb des Bezirks ist. Dicht gefolgt von Schandorf mit minus 17,6 Prozentpunkten und Wiesfleck mit minus 15,3 Prozentpunkten.

FPÖ als klarer Sieger

In Wiesfleck erreichte hingegen die FPÖ ihr bestes Ergebnis mit 36,1 Prozent der Stimmen. Generell konnte man in jeder Gemeinde ein – meist deutliches – Plus verbuchen, angeführt von Kemeten mit einem Plus von 23,1 Prozentpunkten.

Im Heimatbezirk von Norbert Hofer legte die FPÖ deutlich zu
Im Heimatbezirk von Norbert Hofer legte die FPÖ deutlich zu © Wurzinger