Die steirische SPÖ hat am Montagvormittag die personellen Weichen für ihre neue Rolle in der Opposition gestellt. Nach der Sitzung des Landesparteivorstands hat man in den Räumen des Landtagsklubs die „personelle und inhaltliche Aufstellung“ von Klubobmann Hannes Schwarz und Max Lercher präsentiert. Der geschäftsführende Parteiobmann hat das von ihm zur Bedingung gemachte Mandat erhalten. In Summe haben mehr als 20 Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Wahlkreis Obersteiermark für den designierten Parteichef auf eine mögliche Vorreihung verzichtet.

Gewerkschafterin Helga Ahrer soll Dritte Landtagspräsidentin werden
Gewerkschafterin Helga Ahrer soll Dritte Landtagspräsidentin werden © Franz Pototschnig

Lercher bedankte sich namentlich bei Udo Hebesberger, der bisherigen Zweiten Landtagspräsidentin Gabriele Kolar und ÖGB-Chef Horst Schachner. Der Gewerkschafter verabschiedet sich aus dem Bundesrat, die Spitaler Bürgermeisterin Maria Fischer ist dort „nur“ noch Ersatzmitglied, da neben Kolar und auch die Leibnitzerin Bernadette Kerschler in den Bundesrat wechselt. Das Personalpaket hat der Vorstand einstimmig verabschiedet. Lercher selbst wird keine Bundespositionen mehr annehmen, wie er betonte. „Ich möchte mich mit voller Kraft und voller Leidenschaft der Steiermark widmen.“

Junge Pädagogin rückt in den Landtag nach

Gewerkschafterin Helga Ahrer wird als dritte Landtagspräsidentin nominiert. Die bisherige Landesrätin Doris Kampus bleibt Landtagsabgeordnete, Vorsitzende und nächste Spitzenkandidatin der Grazer SPÖ. Klubobmann Hannes Schwarz versprach: „Weil es immer heißt, wir können Opposition nicht. Sie werden sehen, die SPÖ Steiermark wird ihre Oppositionsrolle gut wahrnehmen.“

Chiara Glawogger (links) „erbt“ das Mandat von Ursula Lackner
Chiara Glawogger (links) „erbt“ das Mandat von Ursula Lackner © SPÖ Stmk

Elisabeth Grossmann zeigte sich erfreut, dass sowohl die roten Bundestagssitze als auch das Landtagspräsidium ausschließlich mit Frauen besetzt würden. Damit eine dritte Frau für die SPÖ in den Landtag einziehen kann, verzichtet Udo Hebesberger auf sein Mandat, das er durch den Rückzug von Ursula Lackner erhalten hätte. Statt ihm kommt die 25-jährige Lehrerin Chiara Glawogger aus Deutschfeistritz (6. Platz im Wahlkreis Graz und Umgebung) zum Zug – als „Bildungsexpertin von innen“, wie Grossmann betonte. Lackner bleibt als Regionalvorsitzende im Bundesparteivorstand, diesem gehört künftig auch der Trofaiacher Bürgermeister Mario Abl an. Jörg Leichtfried wird als steirische Stimme ins Bundesparteipräsidium entsandt.

Auch Klubdirektorin ist neu

Neue Klubdirektorin wird Christine Koller, sie kommt aus dem Büro des scheidenden Landeshauptmann-Stellvertreters Anton Lang. Dessen Pressesprecher Simon Gruber wird ebenfalls im Landtagsklub andocken.

„Die Posten sind kein Selbstzweck, es geht darum die Sorgen der Steirerinnen und Steirer ernst zu nehmen und für sie zu arbeiten“, betonte der neue starke Mann bei den Landesroten, Max Lercher. Auf die Frage, ob die SPÖ mit der FPÖ noch in eine Koalition gehen würde, sollte der blau-schwarze Pakt auf der Zielgeraden noch platzen, betonte der designierte SPÖ-Chef, dass die Roten hier die Hand ausgestreckt haben. Obwohl es sehr unwahrscheinlich sei, dass das noch platze.