Lena Mentschel: 33 Jahre jung; seit 2006 in Graz lebende Bayerin; umtriebige und erfolgreiche Jazzsängerin. Ein kurzer Steckbrief, der nun erweitert werden muss. „Im Leben wie auch von mir gibt es zwei Seiten“, sagt sie. So wurde aus Lena Mentschel nun Leni. Mit souligem Pop statt Jazz und im bayrischen Dialekt singend, offenbart sie ein zweites musikalisches Ich, dem sie aktuell ihre ganze Kraft widmet. Anfangs noch mit diesem Bruch hadernd, sagt sie nun: „Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt wieder auf Englisch schreiben möchte.“ Das Bayrische gehe mehr rein, die Verbindung zum Publikum werde stärker: „Für mich ist Musik auch Krisenbewältigung. Im Dialekt wird alles sofort verstanden.“

Das Schreiben in der eigenen Sprache war keine einfache Sache. Ein Gefühl musste entwickelt werden, damit es nicht „schlageresque“ klingt, wie Leni sagt. Mehr als das gelang am nun veröffentlichten ersten Album „Bipolar“ – ihr Staccato-Gesang folgt den Spuren von Falco und Bilderbuch-Virtuosen Maurice Ernst.