Mariazellerweg 06: Der Klassiker

Ob man sich dafür bedanken will, dass man die Mathe-Schularbeit geschafft hat oder einfach einmal Pilgern ganz in der Nähe ausprobieren will: Der Pilgerweg nach Mariazell ist der Klassiker schlechthin – und hat im Zuge des Pilger-Booms am Jakobsweg auch kräftig Zulauf erhalten. Der steirische Mariazellerweg führt mitten durch Graz – der Wallfahrtsort ist in vier bis fünf Tagen zu Fuß erreichbar. Los geht es beim Hilmteich (oder mit der Straßenbahn nach Mariatrost, um gleich zu Beginn ein Stück des Weges abzukürzen). Dann wandert man über den Schöckl nach Passail, von dort über die Sommeralm auf die Schanz, über das Mürztal und Veitsch nach Mariazell. 127,50 Kilometer sind hier zu gehen.

Wer dann nicht aufhören kann, könnte dem Weg 06 weiter folgen und den Wiener Mariazellerweg bis nach Wien gehen – in "nur" fünf weiteren Tagesetappen und nach 125 Kilometern extra erreicht man Wien-Rodaun.

Mariazellerweg 06 – aber in die andere Richtung

Seinen Anfang nimmt der steirische Mariazellerweg in Soboth – dorthin kann man also von Graz aus gelangen, indem man den steirischen Mariazellerweg in die andere Richtung geht. Fünf Tagesetappen sind es auch hier: Gestartet wird in Eggenberg, von dort nimmt man den Kernstockweg über St. Johann & Paul und den Buchkogel bis nach Söding. Tag zwei führt von dort via Mooskirchen und St. Stefan ob Stainz nach Stainz, von dort geht es via Bad Gams nach Deutschlandsberg, weiter über Bad Schwanberg nach Eibiswald und in der letzten Tagesetappe von Eibiswald hinauf nach Soboth. 100,8 Kilometer sind hier zu gehen.

Wer nicht stoppen will, kann von hier aus den Südalpenweg 03 nehmen – in 21 Tagen Gehzeit (knapp 380 Kilometer) kann man Silian in Osttirol erreichen.

Nach Weiz am Papst-Franziskus-Pilgerweg

Erst 2020 wurde der Papst-Franziskus-Pilgerweg eröffnet, der auf einer 24 Kilometer langen Strecke von der Basilika Mariatrost in Graz zur Basilika am Weizberg führt. Entlang der Strecke gibt es sieben inhaltlich gestaltete Stationen, dazu können über das Handy Hörtexte und Videos über Papst Franziskus abgerufen werden. Der mit Abstand kürzeste der Wege – falls er Weg dennoch zu weit erscheint, kann man an vielen Punkten wieder öffentlich retour nach Graz fahren – viele Wegpunkte sind an die Buslinien des Korridors 200 angebunden.

Weststeirischer Jakobsweg

Alte Jakobswege, die nach Santiago de Compostela führen, werden überall in Europa wiederentdeckt und neu markiert. Der Weststeirische Jakobsweg wurde im Sommer 2010 eröffnet und gliedert sich in acht Etappen, die bis Lavamünd führen. Der Hauptweg beginnt bei der Jakobskirche in Thal und führt – seit 2022 über eine neue Strecke – nach St. Pankrazen. Via Bärnbach, Edelschrott und Modriach geht es zum Koralmschutzhaus, hinunter nach Soboth und nach Lavamünd. 153 Kilometer sind zu überwinden.

Wer immer noch weitergehen will, der folgt dem Südösterreichischen Jakobsweg über Villach, Spittal, Lienz und Südtirol bis nach Innsbruck, wo dieser in den Jakobsweg Österreich mündet.

Der weststeirische Jakobsweg ist eine privat gegründete Alternativroute zum steirischen Teil des Südösterreichischen Jakobswegs, der der Mur entlang nach via Leibnitz und Spielfeld nach Slowenien führt und über das Drautal wieder nach Kärnten (Lavamünd) kommt.

Grabenlandtrail

Der Grabenlandtrail führt mit einer Gesamtlänge von 130 Kilometern auf wenig anspruchsvollen Wegen durch 18 Gemeinden des südoststeirischen Graben- und Riedellandes. Los geht's in Graz-Umgebung: Etappe 1 führt von Fernitz nach Edelstauden, weiter geht es in vier Tagesetappen über St. Stefan im Rosental nach Mettersdorf und weiter nach Mureck.

Steirischer Voralpenweg 740

Ein eher unbekannter Weitwanderweg, der auch im Grazer Umland startet (oder offiziell eigentlich endet) ist der Steirische Voralpenweg 740: Auf etwas mehr als 100 Kilometern geht es in vier etwas anspruchsvolleren Tagesetappen von Stattegg nach Semriach, von dort auf die Teichalm, auf den Hochlantsch und über die Fischbacher Alpen und die Pretul aufs Stuhleck und zum End- (oder eigentlich Start-)punkt Pfaffensattel. 

Wer nicht aufhören kann oder will, nimmt von hier aus den Alpannonia Weitwanderweg: Dieser verbindet in sechs oder sieben Tagesetappen die Ostalpen mit der Pannonischen Ebene. Er endet im ungarischen Kőszeg. 

GUW – Grazer Umland-Weg

Wer stets in der Nähe von Graz bleiben möchte, hält sich an den Grazer Umlandweg: Dieser umrundet auf 185 Kilometern den Bezirk Graz-Umgebung und ist in zwölf nicht sonderlich anspruchsvollen Tagesetappen zu bewältigen. Praktisch alle Ein- und Ausstiegspunkte sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln (oder GUSTmobil) erreichbar.