In den Clubs herrscht nach wie vor Tanzverbot. Und trotzdem: Jetzt ist  "spring". Die 21. Ausgabe des Grazer Festivals für elektronische Kunst und Musik steigt heuer zu Fronleichnam, also von 2. bis 6. Juni.

Die hoffnungsvollen Bilder von vollen Clubs und selig dicht an dicht  tanzenden Menschen muss man zwar noch einmal (hoffentlich: einmal noch!) beiseiteschieben, das spielt es heuer nach wie vor nicht. Dafür haben sich die Festival-Macher aber wieder einige Alternativen überlegt, um doch Festivalgefühle in der Stadt aufkommen zu lassen.

So ist in der Stadt seit heute Mittwoch das BeatBike unterwegs, auf dem DJs wie Pete van Weed, Fred Froehlich und Jorge Tavarez auflegen.

Tanzmusik auf Bestellung gibt es abgesehen davon weiter nur im Radio (abends auf Radio Soundportal) und per Stream - aber das ziemlich aufwändig und spektakulär produziert. Schon im Vorjahr ließ man DJs am Grazer Schloßberg und, noch ein wenig höher hinaus, am Dachstein auflegen - die so entstandenen Videos wurden vom internationalen Portal DanceTelevision unter die 20 besten gewählt und tausendfach weltweit gestreamt. Heuer setzt man DJs zum Beispiel im Zeughaus, im Freilichtmuseum Stübing und am Erzberg in Szene - mit vielen Kameras, Drohnen und allen Drum und Dran.

Eine immer größere Rolle im Festival spielt die Kunst: Die Londoner Künstlerin Lidi 8 macht die Grazer Straßen zu ihrer Leinwand, bei einer Mobile Mapping Tour werden Häuserfassaden zum Leuchten gebracht. Übrigens sogar manchmal mit Sound - das soll dann guerillamäßig und spontan passieren. Gemeinsam mit der Grazer NFT-Plattform Mintastic wird zudem ein Kryptoart-Schwerpunkt gesetzt.

Ergänzend dazu werden zwei kostenlose Workshops für Kinder und Jugendliche von 12 bis 16 Jahren angeboten: Uschi Ultra und Cat Gadget bringen Nachwuchs-DJs bei, wie man Musik auflegt und mit Tom Lohner geht es ans kreative künstlerische Schaffen. Für Große gibt's einen Ableton-Workshop mit der Berliner Produzentin Madeline Bloom. Das Herzensprojekt ist aber der inklusiver "AccepDance" Workshop: Gemeinsam mit dem mehrfach ausgezeichnete Firefly Club, der Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung zu DJs ausbildet, gibt es einen Workshop - und sogar eine Party am Mariahilferplatz.