Hat Medizin-Rektor Gerhard Franz Walter seinen Job hingeworfen? In der Medizin-Universität geht die Gerüchtewelle hoch, der 58-jährige Amtsinhaber sei bereits zurückgetreten und habe seine Bewerbung zurückgezogen. Seitens der Uni-Leitung wird dementiert: Davon könne keine Rede sein, es handle sich im ungünstigsten Fall um Missverständnisse.

Überraschung. Tatsächlich gedeihen die Gerüchte deswegen so gut, weil es bei der Vorauswahl der Rektorskandidaten für die Amtsperiode 2007 bis 2011 zu einer Überraschung gekommen war: Drei Kandidaten lagen dem Uni-Senat vor, der daraus einen Dreiervorschlag für den übergeordneten Uni-Rat hätte formulieren sollen.

Beliebtheit. Doch am Ende des Tages blieb von den drei Kandidaten nur einer übrig - der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger. Sowohl Rektor Walter, der sich beworben hatte, als auch sein Hauskonkurrent Michael Höllwarth (Kinderchirurgie) rasselten bei der Abstimmung des Uni-Senates durch. Es ist allerdings kein Geheimnis, dass der Rektor nicht überall an der Medizin-Uni beliebt ist.

Begründung. Zuletzt wurden fieberhaft Lösungen für die eigenartige Situation gesucht: Denn mit dem "Einer-Vorschlag" hebelte der Senat praktisch den Uni-Rat aus. Der Uni-Rat unter dem Vorsitz von Uni-Professor Franz Marhold forderte als Reaktion eine handfeste Begründung für diese "Panne".

Mini-Hearing. Am Mittwoch will der Senat bei seiner Sitzung Antworten liefern. Erst dann wird feststehen, ob der "Einer-Vorschlag" bleibt oder ein neuer Dreiervorschlag erstellt wird, über den am 19. Juni im Uni-Rat abgestimmt werden soll. Zu diesem informellen Mini-Hearing wurden bereits alle drei Kandidaten für das Rektorsamt offiziell eingeladen.