Es ist ein Projekt, das den Menschen im Grazer Norden viiiiel Geduld abverlangt: Schon seit dem Sommer 2023 darf man den baufälligen Pongratz-Moore-Steg, der die Mur als wichtige Fahrrad- und Fußgängerbrücke zwischen Gösting und Andritz verbindet, nicht mehr betreten. Nach langem Prüfen und einer Machbarkeitsstudie hat nun im August als letzten wichtigen Schritt der Vorbereitung der Grazer Stadtsenat grünes Licht für die Trassenverordnung gegeben. Am 15. Mai 2025 hat der Grazer Gemeinderat die Mittel (3,5 Millionen von der Stadt) bereitgestellt.
Seit dieser Woche wird nun am „Vorhaben, das bis Ende 2026 eine sichere, komfortable und barrierefreie Verbindung zwischen Andritz und Gösting schaffen wird“ endlich gebaut, zumindest hat man mit den ersten Leitungsumlegungen als Startschuss begonnen.
Geh- und Radwege zeitweise gesperrt
Bereits ab der kommenden Woche, also ab 29. September, gibt es aber auch erste Einschränkungen für den Fuß- und Radverkehr. Auf der Ostseite wird der Radweg in Höhe Pongratz-Moore-Steg gesperrt, zu Fuß kann man aber durch gehen. Das Rad kann man im Baustellenbereich (ca. 100 Meter) schieben oder über Makartgasse – Kahngasse – Lindengasse – Weinzöttlstraße ausweichen. Auf der Westseite folgen die Sperren und Umleitungen nahe des Stegs voraussichtlich ein bis zwei Wochen später (je nach Witterung). Hier führt die Radumleitung über Überfuhrgasse – Kalvarienbergstraße – Schippingerstraße – Augasse (bis Exerzierplatzstraße). Auf dieser Seite kann man auch zu Fuß nicht durch, Fußgängerinnen und Fußgänger werden über die Augasse umgeleitet. Zusätzlich ist der Gehweg durch das Gelände des Baulagers westlich des Kalvarienbergs während der Bauzeit gesperrt.
Für den motorisierten Verkehr kommt es zu keinen größeren Auswirkungen. Zeitweise können im Nahbereich Parkplätze entfallen, wenn Baugeräte oder Kräne benötigt werden.
Die Bauarbeiten erfolgen werktags zwischen 7 und 17 Uhr; in Ausnahmefällen sind Abweichungen möglich.
Was der neue Steg bietet – und warum das so lange dauert
Der neue Steg wird mit 4,5 Metern Breite mehr als doppelt so viel Platz bieten wie der alte. Er dient nicht nur als Brücke, sondern verbindet auch Infrastruktur: Strom, Gas, Wasser und Datenleitungen laufen künftig wieder im Brückenkörper mit. Die Kosten für den Neubau betragen rund 6,4 Millionen Euro: Etwa 3,5 Millionen trägt die Stadt Graz, 2,65 Millionen die Leitungsträger, der Rest entfällt auf Planungen. Gebaut wird von der Firma Granit Klöcher. Die Projektleitung liegt bei der Stadtbaudirektion Graz und ihren Fachabteilungen, gemeinsam mit Partnern wie Axis und freiland umweltconsulting.
Grundsätzlich bleiben bis Jahresende die Fuß- und Radwege entlang beider Seiten der Mur aber bis auf wenige Ausnahmen begeh- und befahrbar. Die Eröffnung des neuen Stegs ist für den Jahreswechsel 2026/27 geplant.
Warum sich die Sache dermaßen lange hinzieht? Die Lage nahe dem Naturschutzgebiet, enge Platzverhältnisse und zahlreiche Leitungen machen den Bau hochkomplex. Hinzu kommt ein umfangreiches Bewilligungsverfahren in mehreren Rechtsbereichen.