Es ist eine komplizierte Angelegenheit: Schon seit Juli 2023 ist der Pongratz-Moore-Steg, eine wichtige Verbindung über die Mur im Grazer Norden, wegen Schäden gesperrt. Erst heuer im Herbst kann man beginnen, eine neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer über die Mur zu bauen, bis Ende 2026 werden die Arbeiten dauern. Ein weiterer Schritt ist dafür jetzt getan: Der Grazer Stadtsenat hat am Freitag die Trassenverordnung für die Neuerrichtung des Pongratz-Moore-Stegs einstimmig beschlossen.
Notwendig ist diese, weil hier tatsächlich erst jetzt eine neue Verkehrsfläche entsteht – der Steg war 1968 nämlich lediglich als Rohrbrücke der Grazer Stadtwerke errichtet worden, in weiterer Folge wurde er als Geh- und Radweg nutzbar gemacht, aber dabei niemals offiziell eine Verkehrsfläche. Das hat man nun geändert.
Auch sonst wurde das Projekt mittlerweile sowohl straßenbaulich als auch verkehrsplanerisch positiv begutachtet. Mit dem Beschluss der Trassenverordnung wurde der Weg für die Umsetzung des Projekts nun offiziell freigemacht.
Warum dauert das insgesamt sechs Jahre lang?
Kritik gibt es immer wieder an der langen Dauer, bis der behördlich gesperrte Steg wieder benutzt werden kann – ist er doch die einzige Querungsmöglichkeit zwischen der Weinzödlbrücke im Norden (1,7 km entfernt) und der Kalvarienbergbrücke im Süden (1,0 km entfernt). Beim Projekt gibt es laut Stadt Graz aber einige Herausforderungen – wie die Nähe zum Naturschutzgebiet Weinzödl, wasserrechtliche Auflagen, Hochwasserschutzmaßnahmen und eine bestehende Hochspannungsleitung vor Ort, die die Bauarbeiten erschwert. Außerdem müssen wichtige Strom-, Wasser-, Internet- und Telekommunikationsleitungen während der Bauarbeiten aufrechterhalten werden.
Die neue Lösung, die übrigens 6,5 Millionen Euro kosten wird, bringt dafür einige Verbesserungen: Neben dem eigentlichen Brückentragwerk sind auch Rampen und Stiegen an beiden Ufern sowie kleinere Umtrassierungen an den bestehenden Wegen vorgesehen. Zusätzlich werden Leitungen für Einbauten im Brückentragwerk mitgeführt.
Förderungen für nachhaltige Mobilität
Außerdem diesen Freitag im Grazer Stadtsenat beschlossen: die Aktion „Autofasten“ (1.700 Euro von insgesamt 3.400 Euro durch die Stadt Graz) und professionelle Radfahrkurse an weiterführenden Schulen (5.000 Euro), die dafür sorgen sollen, dass das Erlernte nicht in Vergessenheit gerät. Denn wer nach der 4. Schulstufe keine weiteren Trainings bekommt, setzt sich oft erst beim Mopedführerschein wieder mit Verkehrsregeln auseinander. „Mit Maßnahmen wie dem Kinder-Radlbonus, dem Bicibus oder den neu errichteten Radspielplätzen setzen wir in Graz einen klaren Fokus auf sichere Kindermobilität. Die Radfahrtrainings sind dafür ein wesentlicher Baustein“, meint Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne).