„Gut Ding braucht Weile“, könnte man optimistischerweise über die Langzeitbaustelle „Peter-Tunner-Gasse“ sagen: Schon seit Jänner 2024 ist die Gasse nördlich des Hauptbahnhofs gesperrt, weil die ÖBB hier in Kooperation mit der Stadt Graz die Eisenbahnunterführung erneuern. Bis Mitte 2026 ist die Sperre für den Individualverkehr und den öffentlichen Verkehr noch aufrecht.

Nun ist aber ein Meilenstein gelungen, wie die ÖBB vermelden. Das dritte und letzte Tragwerk wurde vergangene Woche planmäßig fertiggestellt. Damit ist der Bahnverkehr wieder uneingeschränkt möglich. Insgesamt mussten drei Brückentragwerke für jeweils zwei Gleisachsen hintereinander ab- und wieder neu gebaut werden.

Bauarbeiten an der Brücke mit Zug im Hintergrund
Bauarbeiten an der Brücke mit Zug im Hintergrund © ÖBB / Chris Zenz

Warum es noch so lange dauert – und was danach besser wird

Zu tun gibt es auf der Baustelle weiterhin viel: Nach den Tragwerken sind zunächst die Ver- und Entsorgungsleitungen an der Reihe. Für Kanal, Wasser, Gas und Fernwärme mussten während der vergangenen Arbeiten provisorische Leitungen errichtet werden, jetzt werden diese regulär verlegt und gleichzeitig Platz für neue Fundamente und Stützmauern für den neuen Geh- und Radweg gemacht. Darüber hinaus finden bereits Vorarbeiten für Bepflanzungen und die Grünraumgestaltung statt. Mehrere Dutzend Bäume und Sträucher sorgen künftig für mehr Grün, mehr Schatten und mehr Wohlbefinden.

Die Stadt Graz nutzt die Baustelle für die eine Eisenbahnbrücke, um auch eine attraktive West-Ost-Verbindung zu schaffen. Die Geh- und Radwege zwischen der Waagner-Biro-Straße und dem Bahnhofgürtel werden aufgewertet, auf der Südseite kommt ein Gehweg und ein Zweirichtungsradweg, auf der Nordseite ein verbreiterter Gehweg. Der Radweg wird in die Fröbelgasse eingebunden. Zu Fuß kann man den Bahnhofgürtel künftig barrierefrei auf Straßenniveau überqueren. Zusätzlich werden wichtige Versorgungsleitungen wie Strom, Telekommunikation, Wasser und Kanal umgelegt bzw. erneuert.

Noch bis Mitte 2026 Umleitungen und Verkehrsbehinderungen

Für den Individualverkehr und den öffentlichen Verkehr ist die Unterführung noch bis Juni 2026 gesperrt. Zu Fuß kann man weiterhin durch einen eigenen Personentunnel gesichert passieren, wer mit dem Rad kommt, muss auf der kurzen Strecke absteigen und zu Fuß gehen. Mit dem Pkw muss man die Baustelle umfahren – das nächste Ost-West-Verbindungen stehen die Ibererstraße im Norden und die Eggenberger Straße im Süden zur Verfügung. Die Buslinie 62 wird über den Bahnhofgürtel und die Eggenberger Straße umgeleitet.