Riesengroßer Zwischenerfolg für die Steiermark beim diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Österreich: Gleich 13 steirische Projekte wurden von der Fachjury so gut bewertet, dass sie für das Voting bei Österreichs größtem Wettbewerb für umweltverträgliche Mobilität nominiert sind. „Jedes fünfte Projekt, das von der jeweiligen Fachjury besonders gut bewertet wurde, kommt aus der Steiermark“, verdeutlicht Katharina Jaschinsky vom VCÖ und ergänzt: „Die Projekte zeigen, dass es schon heute für Verkehrsprobleme in der Stadt oder am Land umweltverträgliche Lösungen gibt, die die Mobilität für die Bevölkerung verbessern und die Verkehrsbelastung für Anrainerinnen und Anrainer reduzieren.“
In der Kategorie „Gehen und Radfahren“ ist Graz mit der Fahrradstraße obere Neutorgasse vertreten. In der schmalen Gasse war binnen weniger Monate eine Alternativroute für Radfahrende während der Baustelle auf der Tegetthoffbrücke entstanden, schnell wurde die mit viel Grün neu gestaltete Straße als Fahrradstraße angenommen. Unter den Nominierten in der Kategorie „Kindgerechtes Verkehrssystem“ sind die zwei neuen Radspielplätze in Graz und die BiciBus Servicestelle, die Graz 2024 als erste und einzige BiciBus-Servicestelle in Österreich eingerichtet hat. Das Ziel ist die Unterstützung aller, die in Graz eine eigene BiciBus-Linie gründen möchten – heißt eine Route, auf der Erwachsene und Schulkinder den Schulweg gemeinsam per Fahrrad zurücklegen.
Das stadtregionale Anrufsammeltaxi flux im steirischen Zentralraum (Graz, GU, Voitsberg) durfte sich nicht nur über eine erfreuliche Bilanz zum ersten Geburtstag freuen, sondern auch eine Nominierung in der Kategorie „Öffentlicher Verkehr“ beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich.
Nachhaltige Kühlboxen, technische Anschlusssicherung
In der Kategorie „Güterverkehr“ ist die SWS-PowerBox von SWS PS Power Solutions GmbH aus Graz nominiert, die eine klimaneutrale Energieversorgung von Kühlaggregaten auf Güterwaggons ermöglicht. Das Grazer Planungsbüro Verkehrplus ZT ist mit zwei Projekten nominiert: In der Kategorie „Verkehrsberuhigung“ mit Maßnahmen für Verkehrsberuhigung, die Gemeinden in ihrem Wirkungsbereich umsetzen können, ohne auf die Bezirkshauptmannschaft angewiesen zu sein. Und in der „Forschung“ mit einem Projekt, für das man untersucht hat, welche Wirkungen das Schulumfeld auf die selbständige Mobilität von Kindern und Jugendlichen hat. Ein weiterer „Forschungs“-Nominee aus Graz ist Joanneum Research mit „Carina“: Erforscht wurde, welche Daten und Informationen Menschen mit Beeinträchtigungen bei multimodalen Reisen unterstützen.
In der Kategorie „Digitalisierung, Automatisierung“ gibt es ebenfalls zwei steirische Nominierungen: Mit der „Technischen Anschlusssicherung“ des Verkehrsverbunds Steiermark, damit Anschlussverbindungen auf verspätete Busse oder Züge warten. Dazu das Grazer Unternehmen ALP.Lab das Torus, einen hochautomatisierten Elektro-Bus für Forschungszwecke entwickelt hat.
Lastenräder und Öffi-Coaches
Weitere steirische Nominierungen: Die Stadtwerke Leoben mit ihrem Lastenrad-Sharing, das sechs E-Lastenräder umfasst, in der Kategorie „Sharing“, das Umwelt-Bildungszentrum mit dem L10-Öffi-Mitfahrtraining in der Kategorie „Öffentlicher Verkehr“ – 15- und 16-Jährige werden zu „Öffi-Coaches“ ausgebildet und unterstützen und motivieren dann Kinder der 4. Volksschulklassen, Bus und Bahn zu nutzen. Und: Johannes Maierhofer aus Bad Gams hat ein Stützsystem für Fahrräder entwickelt, das älteren Menschen oder Menschen mit Gleichgewichtsbeeinträchtigungen sicheres Radfahren ermöglicht (Kategorie „Generationengerechte, sozial inklusive Mobilität“).
Nun kann man bei einem Onlinevoting dafür sorgen, dass die ausgewählten Projekte auch den Kategoriesieg davontragen – unter vcoe.at/voting.