Die weltweite, multiple Krisenkulisse schafft eine problematische Grundstimmung. Geraten Menschen dann selbst in persönliche Konflikte oder wackelt die Familie als letzter Hort der Sicherheit, „dann bricht für viele Männer eine Welt zusammen“, sagt Martin Hochegger, der Obmann des Männernotrufes. Und diese Fälle würden sich aktuell häufen: „Wir verzeichnen bei den Anrufen von verzweifelten Männern eine Steigerung um 80 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres.“ Einsamkeit, Depressionen, Beziehungskonflikte lassen die Klienten in ihrer Verzweiflung zum Telefon greifen: „Unsere Ehrenamtlichen hören dann zu, beraten, versuchen zu helfen, vermitteln weiter. Ja, da geht es um Suizidgedanken, aber auch um Gewaltfantasien oder die Ankündigung von Gewalt.“
Hilferuf der Helfer
Männernotruf steht mit dem Rücken zur Wand
42 Ehrenamtliche arbeiten bei der Hotline, die Männern in Krisen hilft. Nun ist man selber in Not: Wegen ausbleibender Förderung muss der Männernotruf Sommerpause einlegen.
© KLZ/Nadja Fuchs