Wer sich am Samstag gewundert hat, warum dutzende Windhunde durch die Grazer Innenstadt marschierten: Am 1. Februar, dem Welt-Galgo-Tag, fand in Graz der erste Galgo-Marsch statt. Der Anlass für den Marsch war ein trauriger: Die spanische Hunderasse Galgo Español wird sehr oft unter den widrigsten Bedingungen gezüchtet, meist für die Jagd.

Brutal entsorgt

Die Tiere werden in schrecklichen Umständen gehalten, bekommen wenig Futter und werden mit brutalen Methoden trainiert. Wenn die Tiere irgendwann körperlich nicht mehr die Leistung erbringen können, die von den Besitzern gewünscht ist oder die Jagdsaison beendet ist, werden sie brutal entsorgt oder ausgesetzt. Tausende Galgos sterben jährlich in Spanien, teilweise werden sie ertränkt, erhängt oder verbrannt. „Viele kennen die Problematik mit den Galgos nicht“, sagt Daniela Burggraber, eine der vier Organisatorinnen des Marsches. Mit der tierischen Demo in Graz wollte man auf das tragische Schicksal der Hunde und das lasche Tierschutzgesetz in Spanien aufmerksam machen.

Beim Galgo-Marsch ist Maulkorbpflicht
Beim Galgo-Marsch ist Maulkorbpflicht © Facebook/1. Grazer Galgomarsch

Bewusstsein schaffen

Die Organisatorinnen sind sich natürlich bewusst, dass eine Demo in Graz keine direkten Auswirkungen auf die Situation in Spanien haben wird. Trotzdem möchte man Bewusstsein dafür schaffen und Aufmerksamkeit für das Thema erzeugen. „Man kann ja auch aus Österreich Tierschutzvereine in Spanien unterstützen und dorthin spenden“, sagt Bruggraber.

Der Marsch startete um 13 Uhr am Mariahilferplatz und führte über die Innenstadt zum Freiheitsplatz. In der Innenstadt kam es kurzzeitig zu Verkehrsbeeinträchtigungen, die Straßenbahn wurde ebenfalls angehalten.