Was man nicht so alles findet, wenn man auf der Suche nach einem Regal ist. Die gebürtige Kärntnerin Viktoria Krug wollte auf dem Online-Marktplatz willhaben eigentlich nur ein neues Regal finden. Im Endeffekt hat sie mit dem Hund Rudi einen treuen Begleiter gefunden.

Welpe im Rollstuhl

Rudis Geschichte beginnt in Albanien und ist durchaus besonders. Als Welpe ist er mit gebrochener Wirbelsäule gefunden worden, die Ursache war vermutlich ein Autounfall. „Als ich ihn gesehen habe, hat er mir zuerst leid getan. Ein so kleiner Hund und schon im Rollstuhl - da habe ich mir gedacht, da muss noch etwas gehen“, sagt Krug. Gemeinsam mit einem Verein, der Hunde aus Albanien nach Österreich vermittelt, hat Krug Rudi nach Österreich gebracht - damals ziemlich unsicher und mit einem kleinen Rollstuhl. „Mittlerweile haben wir ein ordentliches Profil drauf und düsen durch die Gegend“, so Krug.

Ein eingespieltes Team: Viktoria Krug und Hund Rudi.
Ein eingespieltes Team: Viktoria Krug und Hund Rudi. © Louis Gianella

Obwohl sie derzeit ein gut eingespieltes Team sind, war die Anfangsphase nicht leicht. „In den ersten drei Wochen habe ich mich schon gefragt, was ich mir hier angetan habe“, erzählt die gebürtige Kärntnerin. Rudi bemerkt nämlich nicht, wann er auf die Toilette muss und kann seinen Urin nicht halten. Erst im Laufe der Zeit haben sich beide aufeinander abgestimmt. „Und es geht immer besser“, so Krug.

Rollstuhl ist kein Hindernis

Nachdem Rudi seine Hinterbeine nicht verwenden kann, hilft ihm der Rollstuhl durch den Alltag zu kommen. Für andere Menschen vermittelt der Rollstuhl jedoch ein Bild von Hilflosigkeit. „Am häufigsten fällt der Kommentar: ‚Mei, der Arme‘“, erzählt Krug und sagt, dass die Gesellschaft diesbezüglich noch einiges zum Thema Inklusion lernen kann. „Wir verbinden den Rollstuhl immer mit einem Nachteil. Dabei ist Rudi so glücklich und hat keine Schmerzen. Es ist für mich jeden Tag spannend zu sehen, wie viel Potenzial noch in ihm steckt“, sagt Rudis Besitzerin.