Neulich hat mir meine Osteopathin geraten, die Räume des Cerrini-Schlössls mit Beifuß zu räuchern. Ich solle die guten Geister bitten zu bleiben und die bösen, betrübten, unruhigen hinauskomplimentieren. Manchmal müsse man das mehrere Male wiederholen, geduldig insistieren. Sie sei eher wissenschaftlich veranlagt, meinte sie, aber sie habe mittlerweile akzeptiert, dass es Dinge gibt, für die man keine Erklärung hat. Ich konnte nur zustimmend nicken. Man muss nicht daran glauben, dass man damit Geister und Dämonen vertreibt, man kann es einfach tun – denn vielleicht ist es ja die psychologische Wirkung, die ausschlaggebend ist. Ihrem Rat bin ich jedenfalls gefolgt und meine, die Gespenster hier oben am Berg zumindest mir gegenüber vorerst freundlich gestimmt zu haben – aber ich bin mir nicht immer so sicher.
Andrea Scrima