Nachdem am Wochenende in Graz und Leoben Masern ausgebrochen sind, bleibt die Fallzahl (knapp über 20 mit Verdachtsfällen) am Dienstagmorgen konstant. Laut Landessanitätsdirektion Steiermark ist kein neuer Fall hinzugekommen.

Am LKH Graz müssen auf der Kinderklinik aber statt sechs inzwischen schon sieben Kinder behandelt werden. Auf der Leobener Kinderklinik sind es nach wie vor zwei Fälle. Laut dem dortigen Leiter Reinhold Kerbl müsse man die Sicherheitsmaßnahmen natürlich weiter aufrecht halten: "Betroffene Kinder müssen wir isolieren, wir sind vorbereitet, falls weitere Fälle kommen."

Eine Masern-Impfung kann man sich grundsätzlich immer bei allen Impfärzten holen, nur braucht es einen Termin dafür. Bei der Spontan-Aktion am Montag in Graz war das nicht notwendig. Laut dem Büro von Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ) sind 27 Personen in den zwei Stunden gekommen, was "ein guter Wert" sei. Je nach Bedarf steht Graz weiteren Aktionen offen gegenüber.

Im Austausch mit dem Bund

Man müsse sich genau anschauen, ob die Fallzahlen weiter steigen, heißt es aus dem Büro von Krotzer als auch von Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) am Dienstag. Laut Land Steiermark stehe die Landessanitätsdirektion derzeit in engem Austausch mit der Ages und dem Bund.

Große Menschenansammlungen bei Verdacht meiden

Wenn ein Kind (oder auch Erwachsener) ungeimpft ist und noch keinen Schutz durch eine schon durchgemachte Erkrankung hat oder ein Verdacht auf Masern vorliegt, raten sowohl Bogner-Strauß als auch die Ärztekammer derzeit von großen Menschenansammlungen ab.

Gratis Tests gefordert

Die Ärztekammer fordert indes, dass PCR-Tests für Masern kostenlos werden, da sie derzeit im Gegensatz zu den Coronatests etwas kosten.

Positiv anmerken will die Ärztekammer, dass die Annahme von Gratis-Impfaktionen bei Kindern selbst in der Coronapandemie leicht angestiegen ist. Die Quote der vollständigen MMR (Mumps-Masern-Röteln)-Impfung bei Kindern (bis zum Schuleintrittsalter) stieg im Vergleich 2019 zu 2022 von 82 Prozent auf 86 Prozent an.