Offenbar treiben falsche Polizisten im Raum Graz erneut ihr Unwesen. Am Dienstag wurde eine 85-jährige Frau von einem angeblichen Kriminalbeamten kontaktiert und bekam wenig später Besuch. Die Täter erbeuteten eine Münzsammlung im Wert von mehreren Tausen Euro.

Das Festnetztelefon der Pensionistin klingelte am Dienstag gegen 20.45 Uhr, es meldete sich eine männliche Stimme. Er sei Kriminalbeamter, erzählte ihr der Anrufer, die 85-Jährige solle einem möglichen Einbruch in ihre Wohnung vorbeugen und ihre Wertsachen in sichere Hände geben. Noch während der Mann mit der Grazerin sprach, tauchten zwei Unbekannte vor der Wohnungstür auf. Ihnen übergab die Frau schließlich Golddukaten im Wert von mehreren Tausend Euro.

Erst als die Fremden wieder weg waren, wurde das Telefonat beendet. Noch in den Abendstunden wurde der Frau bewusst, dass sie Opfer eines Verbrechens geworden sein könnte und erstattete telefonisch Anzeige bei der Polizei. Jetzt ermittelt das Kriminalreferat.

Bis jetzt gibt es nur eine vage Beschreibung der beiden "Besucher": Sie waren dunkel gekleidet, hatten dunkle Haare, einer sprach mit einem norddeutschen Akzent.

Wichtige Tipps

Die Polizei gibt in diesem Zusammenhang wichtige Präventionstipps:

  • Kriminalbeamte führen niemals derartige Telefonate führen und holen keinesfalls Wertgegenstände ab.
  • Inzwischen gibt es zahlreiche weitere Varianten dieses Telefonbetrugs (Neffentrick, Notlage eines Angehörigen, Angehörige bei Unfall verletzt, etc.)
  • Gehen Sie auf diese Telefonate nicht ein und erstatten Sie umgehend Anzeige über den Polizeinotruf 133.
  • Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen ein und stellen Sie entschieden klar, dass Sie auf diese Angebote nicht eingehen werden. Die Täter sind psychologisch geschult und führen die Gespräche täuschend echt.
  • Lassen Sie in Ihr Haus oder Ihre Wohnung niemanden, den Sie nicht kennen. Verwenden Sie zur Kontaktaufnahme mit solchen Personen die Gegensprechanlage oder verwenden Sie die Türsicherungskette oder den Sicherungsbügel.
  • Informieren Sie Angehörige und Bekannte, die möglicherweise von solchen Betrugshandlungen noch nicht gehört haben.