„Wer fahren will, muss frieren!“, heißt es zurzeit für einige Postzusteller in der Steiermark. Denn die Akkus einiger elektrischer Zulieferfahrzeuge machen vor allem bei Fahrten in ländliche Regionen schlapp. „Die Kombination aus vielen Zwischenstopps und hügeligem Gelände ist zu viel für so manchen Akku, da müssen die Zusteller schon einmal die Heizung abdrehen, wenn sie es wieder zur Basis zurückschaffen wollen“, sagt Postgewerkschafter Franz Doppelhofer im Gespräch mit der Kleinen Zeitung.

Die Österreichische Post setze zunehmend auf Elektroautos, im Stadtgebiet von Graz werde die Post bereits flächendeckend mit E-Autos zugestellt, bestätigt Doppelhofer. „Unsere komplette Flotte wird auf E-Autos umgestellt und auch die Zustellbasen werden dementsprechend umgerüstet. Das Problem ist, dass wir zurzeit noch einige ältere E-Autos im Einsatz haben, die technisch noch nicht so ausgereift sind. Da können Fahrten in ländlichere Regionen jetzt im Winter bei Kälte durchaus eine Herausforderung darstellen. Wer eine längere Zustelltour vor sich hat, der muss schon aufpassen, dass der Akku durchhält. Da heißt es Sparen bei Heizung, Sitzheizung oder Scheibenheizung.“

Post–Vorstand dementiert

Der Post–Vorstand dementiert. Post-Pressesprecher Markus Leitgeb teilt in einer schriftlichen Aussendung mit: „Wir sprechen hier über eine Handvoll alter Fahrzeuge, derentwegen nun unser gesamtes Engagement in puncto Elektromobilität und Nachhaltigkeit in Verruf gebracht wird. Die Post hat seit über 10 Jahren erfolgreich Fahrzeuge mit E-Antrieb im täglichen Einsatz. Natürlich haben die ersten E-Fahrzeuge noch nicht die Reichweite, Qualität und Funktionalität, wie neue Fahrzeuge im Jahr 2024. Die Post betreibt allerdings mit fast 5.000 Fahrzeugen die größte E-Flotte des Landes und schafft jährlich 1.000 weitere E-Fahrzeuge an, wofür wir auch einen zweistelligen Millionenbetrag investieren.“

„Zitterpartie“ soll bald ein Ende haben

Mit der „Zitterpartie“ im Winter soll es für die Postzusteller jedenfalls bald vorbei sein, sagt der Postgewerkschafter. „Wir hoffen auf die Elektrofahrzeuge der neueren Generation. Die ersetzen jetzt sukzessive die alten Autos.“ Bis dahin heißt es für die Zusteller sich auf den Sommer freuen–denn die „next generation“ der Zustellautos sollte dann nicht nur mit Klimaanlage ausgestattet sein, der Akku sollte auch für Zustellung und Kühlung reichen, hofft Doppelhofer.