„Das Wichtigste in diesem Job ist eigentlich die Organisation und man sollte multitaskingfähig sein“, lacht Norbert Krasnitzer, während er seine Pakete mit sicheren Handgriffen im Postauto verstaut. Seit 38 Jahren ist Krasnitzer bei der Post und seit 1989 in Feldkirchen tätig. Die Zustellbasis der Post arbeitet vor den Feiertagen auf Hochtouren und greift dem Christkind ordentlich unter die Arme.

Wenn es noch dunkel ist, gehen in der Postbasis in Feldkirchen in der Industriestraße die Lichter an. Der Tagesablauf beginnt schon um 5 Uhr morgens, „sobald der LKW vom Verteilerzentrum kommt“, erklärt der Standortleiter von Feldkirchen, Helmut Erlacher. Der 48-Jährige ist seit 28 Jahren bei der Post und seit fünf Jahren Teamleiter in Feldkirchen. Neben Büro- und Innendienst ist er auch als Zusteller tätig, kennt also die Abläufe genau.

Viele Pakete wurden bestellt und sollen noch vor Weihnachten ausgeliefert werden. „Vor Weihnachten stellen wir im Bezirk pro Tag zwischen 1500 und 1600 Pakete zu.“ Unter dem Jahr sind es rund die Hälfte.

Norbert Krasnitzer weiß: Das Wichtigste in dem Job ist die Organisation
Norbert Krasnitzer weiß: Das Wichtigste in dem Job ist die Organisation © Grimschitz

„In den vergangenen Jahren hat die Anzahl der Pakete natürlich zugenommen. Karten, Werbungen und Briefe werden immer weniger. Vor Jahren wurden noch sehr viele Krampuskarten verschickt, das gibt es kaum noch“, erklärt Gerhard Egger, Gebietsleiter von Kärnten Ost. Seit seiner Jugend ist Egger bereits bei der Post. „Ich hab in meiner Jugend in diesem Unternehmen angefangen. Viele Menschen bleiben jahrelang im Unternehmen. Das ist heutzutage eher untypisch“, scherzt der Feldkirchner.

Online-Händler wie Amazon erledigen die Verteilung der Bestellungen in Kärnten teilweise schon selbstständig, „jedoch nur in den Stadtgebieten. Bestellungen in kleinere Gemeinden übernehmen wir“, erklärt Erlacher. Immerhin werden in Kärnten rund 10.000.000 Pakete im Jahr mit der Post verschickt. Der Tagesrekord in der Feldkirchner Basis lag in diesem Jahr bei 1682 Paketen. „Hier muss es dann schnell gehen. Wenn ein Zusteller gegen 9 Uhr noch immer nicht zu seiner Tour aufgebrochen ist, wird er schon etwas nervös“, erklärt Egger.

Der Ablauf, wie ein Paket nach Hause kommt, hört sich aufs Erste eigentlich kompliziert an. „Ein LKW liefert die nach Bezirken verteilte Post von den Verteilzentren Wernberg, Klagenfurt oder Poggersdorf. Die Pakete werden von Vorsortierern auf ein Rollband gelegt und dort gescannt und nach den Postleitzahlen aufgeteilt. Während die Pakete aufgeteilt werden und sich die Paketwagen füllen, sortieren die Zustellerinnen und Zusteller die Briefpost händisch in einen Kasten ein und legen diese dann in eine Postkiste. Die zuständigen Zusteller erhalten ihre vollen Paketwagen und sortieren diese dann mit der Briefpost in ihr Postauto. „Man braucht hier einen sicheren Handgriff und Tetris-Kenntnisse sind von Vorteil“, schmunzelt Erlacher. „Die Vorsortierung beginnt um 5.10 Uhr. Die Zusteller beginnen um 6.30 Uhr.“ Zwischen 7.45 Uhr und 8.30 Uhr starten die Zusteller auf ihre Touren. 27 Touren gibt es im Bezirk Feldkirchen. Neben den Zustellern arbeiten vier Personen in der Vorverteilung und es gibt sieben Ersatzkräfte. „Vor Weihnachten wird auch an den vier Samstagen gearbeitet“, fügt Erlacher an.

Die Zustellbasis in Feldkirchen wurde 2004 bezogen. 2010 hat man sie erweitert. Von den 27 Autos sind elf elektrisch. Zustellung per Moped oder mit dem Rad gibt es in Feldkirchen nicht. Damit die Weihnachtsgeschenke noch rechtzeitig vor dem Heiligen Abend unter dem Christbaum liegen, müssen sie unbedingt früh genug bestellt beziehungsweise verschickt werden. „Wir arbeiten wirklich auf Hochtouren und tun, was wir können, damit alle Pakete vom Christkind ankommen“, betont Erlacher. Die Stichtage für die rechtzeitigen Absendungen waren diese Woche. „Wenn danach Sendungen einlangen, können wir für nichts mehr garantieren.“

So viel Aufwand und solch ein (Zeit)-Druck braucht auch genügend Personal. Kärnten sei noch ein Bundesland, wo der Personalmangel bei der Post nicht so intensiv gespürt wird. „Von allen Bundesländern geht es uns am besten. Ich habe wirklich großen Respekt vor der Leistung der Kolleginnen und Kollegen. Sie bemühen sich, dass alles rechtzeitig ankommt und jeder sein Päckchen erhält“, erklärt Egger.

Claudia Amtmann ist seit 34 Jahren bei der Post
Claudia Amtmann ist seit 34 Jahren bei der Post © Manfred Schusser