Nach dem Tournee-Finale am Donnerstag in Bischofshofen ist vor dem Weltcup am Samstag (Einzel) und Sonntag (Team) in Bischofshofen. So war dem Skispringer-Tross nur ein Tag Pause vergönnt, um neue Kräfte für die nächste Weitenjagd zu sammeln. Eine kurze Zeit, die Manuel Fettner dazu nützte, seinen von gleich zwei Stürzen (jeweils nach der Landung) geschundenen Körper zu regenerieren.

"Es ist Gott sei Dank nicht so tragisch und ich gehe davon aus, dass ich am Samstag springen kann", sagt der 36-Jährige, der in der ÖSV-Team-Nominierung für Bischofshofen als "Daniel" geführt wurde. Ein Lapsus, der Manuels Halbbruder Daniel Fettner, seines Zeichens Pressechef der ÖSV-Adler, unterlaufen ist.

Gleich zweimal mit nur einem Ski

Beim Ersatzspringen für Innsbruck in Bischofshofen hatte Fettner (also Manuel) in der Qualifikation bei der Landung einen Ski verloren, rettete sich aber auf einer Latte über die Sturzlinie und schrieb dann später im Bewerb als starker Fünfter erstmals in der Tournee an. Tags darauf beim Finale hielt die Bindung erneut nicht Stand, der Tiroler stürzte und wurde auf Platz 20 durchgereiht.

Ein ÖSV-Adler auf einem Ski - da klingelt es bei den Skisprung-Experten. Richtig, 2013 bei der WM in Val di Fiemme überquerte Fettner ebenfalls mit nur einem Ski die Sturzlinie und rettete Rot-weiß-Rot damit Team-Gold. "Das war sicher einer der coolsten Momente in meiner Karriere", blickt er auf mittlerweile 20 Jahre im Skisprung-Weltcup zurück, in denen er im Einzel-Weltcup drei dritte Plätze einfliegen konnte.

Dass es für den ersten Sieg nie zu spät ist, zeigte nun Daniel Huber vor, der mit 29 Jahren beim Tourneefinale erstmals auf dem obersten Podest landete. "Meine Formkurve zeigt klar nach oben. Wenn ich einen Tag erwische, wo alles passt, kann ich ganz vorne dabei sein", weiß Fettner, der sich mit Olympia ("Ich denke schon, dass ich dabei sein werde") noch ein großes Ziel gesetzt hat. Und danach? "Ob ich weitermache, werde ich in aller Ruhe nach der Saison entscheiden."

Neben seinen akrobatischen Einlagen auf einem Ski hat sich Fettner, der auch auf einen Studien-Abschluss in General Management verweisen kann, aber auch durch sein exzentrisches Äußeres einen Namen gemacht. Ungestüme Frisuren und jede Menge Tattoos (seine Brust ziert ein großer Adler) sind sein Markenzeichen. "Die Skispringer sind in den letzten Jahren etwas langweilige Typen geworden, da sticht man schnell heraus", lächelt Manuel Fettner.