Neben Stabhochsprung zählt Skispringen zu den komplexesten  Sportarten.

Warum das so ist, erklärt der Deutsche Markus Eisenbichler wie folgt:
„Beim Skispringen ist alles filigran. Da muss wirklich alles – von der Trainingssteuerung bis zum Handschuh – exakt passen, um gut sein zu können. Es sind oft nur Winzigkeiten, die ein funktionierendes System zerstören.“

Kamil Stoch hebt zudem die mentale Komponente hervor: „Beim Skispringen muss man extrem aufpassen, was einem durch den Kopf geht, weil das ganze System sofort in die falsche Richtung abbiegen kann.“

Beim Polen passt derzeit das Gesamtpaket – sowohl beim Material, bei der Technik und im mentalen Bereich. Kurz gesagt: Stoch befindet sich im viel zitierten Flow, der ihn Richtung dritten Tournee-Gesamtsieg trägt.

Diesen Flow kennen die ÖSV-„Adler“ derzeit nur vom Hörensagen. Trotzdem, wenn Stefan Kraft als Achter „sehr zufrieden“ ist, dann ist das keine Provokation, sondern hat einen Grund: So fehlten ihm am Bergisel nur 4,8 Punkte aufs Podest.

Ja, es sind Kleinigkeiten, die im Skispringen über Sieg und Niederlage entscheiden.

Und vielleicht können die Österreicher noch an einem dieser klitzekleinen Rädchen drehen, um in Bischofshofen doch noch ein versöhnliches Tournee-Ende zu landen.