Gratulation zum ersten Sieg in einem Weltcup-Slalom. Schwierige Frage gleich zu Beginn: Was ist emotionaler? Der Moment, in dem es passiert, oder der, in dem die Hymne gespielt wird?
MARCO SCHWARZ: Es ist jedenfalls sehr emotionell, wenn man ein Weltcuprennen gewinnen kann. Dafür arbeitet man Tag für Tag. Was ich sagen kann: Ich war unruhig, aufgeregt, als die drei Fahrer nach mir kamen. Und der erste Moment, der ist schon sehr, sehr cool. Aber dann oben zu stehen, die Hymne zu hören, das ist schon speziell.

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Obwohl gerade in Adelboden etwas Entscheidendes gefehlt hat?
MARCO SCHWARZ: Ja, die Zuschauer. Ich kann mich gut an das vergangene Jahr erinnern, als ich Dritter war, als Daniel Yule gewonnen hat. Das war eine Megastimmung. Aber in Adelobden zu gewinnen, das hat schon was. Der Hang ist so speziell, einer der coolsten. Kein Schwung ist hier wie der andere.

Ihr dritter Sieg ist der erste in Ihrer Spezialdisziplin. Macht das einen Unterschied?
MARCO SCHWARZ: Die ersten zwei Siege, der in Oslo und die Kombi in Wengen, die waren schon auch emotional. Aber wenn man einen Spezialslalom gewinnt, dann ist das eine Stufe cooler, das wollte ich ja immer. Und jetzt habe ich als Draufgabe auch noch das Rote Trikot, das motiviert zusätzlich. Aber der Slalom, der funktioniert heuer grundsätzlich gut.

War der Sieg in Adelboden auch deshalb speziell, weil sie vor zwei Jahren nach Halbzeitführung nicht ins Ziel kamen?
MARCO SCHWARZ: Ich habe mich schon letztes Jahr versöhnt, da war ich ja Dritter. Aber natürlich, wenn man führt, würde man am Ende auch gerne ganz oben stehen. Heute war es also leichter, es kamen noch drei nach mir. Aber da weißt du dann auch: Du musst Gas geben.

Darf man im so intensiven Jänner feiern? Was geht daheim ab?
MARCO SCHWARZ: Daheim werden sie wohl anstoßen, für mich wird es ruhiger werden, die Klassiker stehen ja noch vor der Tür. Zum Feiern bleibt nach der Saison genug Zeit, hoffentlich beruhigt sich bis dahin auch die Corona-Situation.

Warum läuft es heuer so gut?
MARCO SCHWARZ: Wir haben brutal viel gearbeitet. Was mich besonders freut: In Zagreb hatten wir eine richtige "Lett'n", gesalzene Piste, nasser, weicher Schnee. da hat es funktioniert. Und hier in Adelboden war es ganz anders, da war es aggressiv und sehr knackig. Und auch da hat es funktioniert. Ich fühle mich also breit aufgestellt.