Es passierte nach der dritten Zwischenzeit im zweiten Training für die Damen-Weltcup-Abfahrt am Samstag (11. Jänner) in Zauchensee. Bei einem Rechtsschwung erwischte Nicole Schmidhofer einen Schlag und verlor dabei einen Ski - der Sturz verlief glimpflich, ein Antreten im Rennen stand nie infrage. Das Aus sorgte bei der Steirerin aber für so großen Ärger, dass sie im Umkleidezelt im Zielraum ihren Emotionen freien Lauf ließ, ihre Wut hinausschrie und Schuhe sowie Handschuhe durch das Zelt schleuderte. Erst als sich die Titelverteidigerin im Abfahrts-Weltcup wieder gefangen hatte, trat sie ins Freie.

"Passiert ist mir nichts, aber ich bin richtig heiß, weil ich das Training unbedingt beenden wollte, da ich mir für den untersten Abschnitt noch ein, zwei Dinge vorgenommen hatte", berichtet die 30-Jährige. Bis zum Aus war sie "mit der Fahrt sehr zufrieden, obwohl ich zu wenig Gripp hatte". Für das Rennen kennt "Schmidi" nun nur ein Ziel: "Mit beiden Ski an den Beinen ins Ziel kommen und die Eins aufleuchten sehen."

Ausgedient hat jener Rennanzug, mit dem sie den Zeitlauf bestritten hat. "Bisher galt für mich immer, ziehe keinen Rennanzug ein zweites Mal an, mit dem du gewonnen hast. Jenen vom Doppelsieg in Lake Louise hatte ich nie mehr an. Heute bin ich diesem Vorsatz untreu geworden, bin mit dem Siegeranzug von Lake Louise im Dezember gefahren. In der Früh dachte ich noch, mach es nicht. Aber dann ließ ich mich von mir selbst zum Anziehen überreden. Wie der Sturz zeigt, habe ich falsch gedacht."