Vor einer Woche hatte er sich dem Deutschen Stefan Luitz geschlagen geben müssen, in Val d`Isere schlug Marcel Hirscher aber wieder zurück. Der Österreicher gewann den Riesentorlauf im französischen Traditionsskiort bei dichtem Schneetreiben überlegen und feierte damit auf der Piste seinen 60. Weltcupsieg, seinen 29. im Riesentorlauf. Ein weiterer könnte Hirscher durch die mögliche Disqualifikation von Luitz am grünen Tisch zufallen. Am Sonntag kann Marcel Hirscher mit einem Sieg im Slalom weiter nachlegen. Der erste Durchgang startet um 9.30 Uhr. Starke Schneefälle werden erwartet.

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Hirscher, der die Basis zu seinem fünften RTL-Triumph in Val d`Isere mit einer überragenden Bestzeit im ersten Durchgang gelegt hatte, gewann 1,18 Sekunden vor dem Norweger Henrik Kristoffersen, Dritter wurde der Schwede Mats Olsson, gefolgt von Lokalmatador Alexis Pinturault. Luitz wurde nach einem schweren Fehler im zweiten Lauf nur 30.. Das Rennen auf der "Face de Bellevarde" wurde wegen des Schneefalls auf verkürzter Strecke gefahren. Hirscher löste mit diesem Erfolg Max Franz an der Spitze des Gesamtweltcups ab und liegt mit 280 Punkten voran.

Neun Jahre nach seinem ersten Weltcupsieg am 13. Dezember 2009 in Val d'Isere feierte Hirscher ebendort seinen Jubiläumsgewinn. Ihm fehlen als Vierten im Langzeit-Ranking nun noch zwei Erfolge auf Landsfrau Annemarie Moser-Pröll (62), in Front liegen der Schwede Ingemar Stenmark (86) und die US-Amerikanerin Lindsey Vonn (82).

"Vor neun Jahren hat hier alles begonnen. Das war heute sicher eines der schwierigeren Rennen, aber es ist gut gegangen", sagte Hirscher im ORF-Interview. "Es ist faszinierend und schockierend, wie die Zeit vergeht. Wahnsinn, es hat sich viel getan in den letzten neun Jahren." Dazu, dass trotz verkürzter Durchgänge der Abstand zu Kristoffersen respektabel war, meinte Hirscher: "Ich weiß nicht, ob es der Mut zum Risiko war. Fakt ist, dass das Team brutal gehackelt hat diese Woche, sie haben nach Amerika Extraschichten eingelegt, das hat sich mehr als ausgezahlt."

Ein "Miteinander"

Jung-Papa Hirscher betont stets, dass sich bei ihm nach der Geburt des Sohnes die Prioritäten verschoben habe, trotzdem gibt er auf technischer Seite im alpinen Skisport weiterhin den Ton an. "Meine Frau macht eine gute Arbeit, dass ich genügend Zeit zum Trainieren habe. Das ist ein Miteinander", erklärte Hirscher.

Kein weiterer Österreicher schaffte es in die Top Ten. Manuel Feller fiel im Finale vom siebenten auf den elften Platz zurück. "Den Hang fehlerfrei zu bewältigen, ist nicht einfach. Aber die Besten zeigen, dass es annähernd geht. Das war nicht mein bestes Skifahren." Der Tiroler haderte auch noch mit dem Ausscheiden beim vierten Tor in Beaver Creek. Auch in Val d'Isere wäre ihm das vierte Tor fast zum Verhängnis geworden. Der Start in die Riesentorlauf-Saison sei nicht so verlaufen wie gewünscht, meinte er.

In ihrem jeweils zweiten Rennen nach Verletzungspause kamen Philipp Schörghofer und Roland Leitinger über die Plätze 20 und 23 nicht hinaus. Nicht in den zweiten Durchgang geschafft hatten es von den Österreichern Johannes Strolz (31.), Dominik Raschner (35.), Magnus Walch (37.), Stefan Brennsteiner (41.), Christian Hirschbühl (50.) und Daniel Meier (65.).